Hoher Besuch Einst höchster General als Entertainer

Baumholder · Martin E. Dempsey besuchte alte Wirkungsstätte in Baumholder. Geladener Gast-Redner auf US-Ball in Ramstein.

 Gastgeberin Michelle Donahue (von links) mit ihren Ehrengästen Deanie und Martin Dempsey sowie Bettina und Bernd Alsfasser auf dem Ball der 16. Versorgungsbrigade in Ramstein.

Gastgeberin Michelle Donahue (von links) mit ihren Ehrengästen Deanie und Martin Dempsey sowie Bettina und Bernd Alsfasser auf dem Ball der 16. Versorgungsbrigade in Ramstein.

Foto: Melanie Mai

Zur Zeit, als Barack Obama Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war (2009 bis 2017), war Martin E. Dempsey gern gesehen im Weißen Haus in Washington. Als Berater in militärischen Fragen. Schließlich war der heute 67-Jährige von Oktober 2011 bis September 2015 Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff (aller Generalinspekteure) und damit höchstrangiger General der amerikanischen Streitkräfte. Zuvor war er von April bis September 2011 Chief of Staff of the Army (Generalinspekteur des Heeres).

Nun kehrte er an alte Wirkungsstätte zurück. In der vergangenen Woche besuchte Dempsey Baumholder, wo er von 2003 bis 2005 die 1. US-Panzerdivision unter sich hatte. „Es ist so wie nach Hause kommen“, sagt der General im Ruhestand. „Und es hat sich so viel verändert.“ Gerne denke er an seine Zeit als Kommandeur der in Baumholder stationierten Panzerdivision zurück. So erinnert er sich beispielsweise an ein Oktoberfest bei General Michael S. Tucker in einem Zelt auf dem US-Standort in Baumholder, wo er zu fortgeschrittener Stunde das irische Lied „The Wild Rover“ (deutsche Version: An der Nordseeküste) anstimmte.

Das Singen macht ihm auch heute noch Spaß. Das demonstrierte er am Freitagabend beim Ball der in Baumholder stationierten 16th Sustainment Brigade (Versorgungsbrigade) im Offiziersclub in Ramstein, wo er vor 600 geladenen Gästen Frank Sinatras „New York, New York“ sang und sich damit die stehenden Ovationen des Publikums verdiente. Unter den Gästen waren auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder, Bernd Alsfasser, sowie dessen Frau Bettina. Alsfasser nutzte die Gelegenheit und überreichte dem hohen Gast eine Tasse aus Baumholder als Zeichen der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Diese Freundschaft hob Dempsey auch im Gespräch mit dem Baumholder US-Pressesprecher Bernd Mai hervor. „Danke, dass Sie sich hier so gut um unsere Soldaten kümmern“, sagte der General.

Der Ball war nach Angaben der US-Army der Anlass für Dempseys Reise nach Deutschland. Denn die Kommandeurin der Brigade, Oberst Michelle Donahue, hatte ihren „Mentor“, wie sie ihn bezeichnet, als Gastredner eingeladen. Im Club war er stets umlagert von Soldaten, die ein Foto mit dem Vier-Sterne-General machen wollten. Bereitwillig und immer gut gelaunt erfüllte er jeden Wunsch.

„Auch heute arbeite ich noch“, sagt der 67-Jährige. Unter anderem unterrichtet er an der Duke-University, außerdem ist er Vorsitzender von „USA Basketball“. Aber auch privat hat er genug zu tun, wie seine Frau Deanie erzählt: „Wir haben neun Enkelkinder, sie sind unsere große Freude.“

 Unterstützt von der USAREUR-Rock-Band sang General Martin Dempsey „New York, New York“ und bewies dabei Entertainer-Qualitäten.  

Unterstützt von der USAREUR-Rock-Band sang General Martin Dempsey „New York, New York“ und bewies dabei Entertainer-Qualitäten.  

Foto: Melanie Mai

Übrigens: Vor Dempsey war George W. Casey, jr. der 36. Chief of Staff of the Army, der 38. Generalstabschef hieß Raymond T. Odierno – Vor- und Nachfolger waren in Baumholder stationiert. Bei seinem Besuch des neuen Regionalmuseums „Goldener Engel“ in Baumholder trug er sich nicht nur ins Gästebuch ein. Er schaute sich auch besonders intensiv die US-Militär-Wand an. Und entdeckte ein Foto Odiernos. Mit einem Lächeln auf den Lippen meinte Dempsey, an diese Wand gehöre doch auch ein Foto von ihm. Und versprach, eines zu schicken.

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