Tourismus-Zentrale und ADAC veröffentlichen neue Broschüre Die zwölf schönsten Touren für Radfahrer im Saarland
Freisen · In einer neuen Broschüre stellen ADAC und Tourismus-Zentrale ausgewählte Strecken vor. Zwei davon führen durch das St. Wendeler Land.
Die ersten farbenfrohen Blätter rieseln von den Bäumen herab, die Hitze des Sommers weicht kühleren Temperaturen und in den Morgenstunden ziehen immer öfter Nebelschwaden über die Wiesen hinweg. Es ist offensichtlich: Langsam wird es Herbst im St. Wendeler Land – und der markiert für die meisten Radfahrer auch das Ende der Saison. Wer seinen Drahtesel jedoch noch nicht in den Winterschlaf schicken will, der kann ab sofort die neuen Radtouren des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) ausprobieren.
Die zwölf schönsten Touren für Radfahrer im Saarland: Streckenlängen von 20 bis 97 Kilometern
Dieser hat gemeinsam mit der Tourismus-Zentrale Saarland die Broschüre „Rad.Genuss.Saarland“ herausgebracht, in der auf 43 Seiten ausgewählte Touren vorgeschlagen werden. „Diese sind so konzeptioniert, dass man immer auch zwei zusammen abfahren kann. Dadurch decken wir Streckenlängen von 20 bis 97 Kilometer ab“, erläutert Martina Scheer, Vorstand Touristik im ADAC Saarland. Alle Routen würden durch reizvolle Landschaften und über asphaltierte oder befestigte Wege führen. Einige seien für Familien geeignet, andere für geübte Rad- beziehungsweise E-Bike-Fahrer. „In der Broschüre gibt es mehrere Karten, die den Streckenverlauf zeigen. Auch Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Ladestationen sind eingezeichnet“, beschreibt Scheer. Zu jeder Route gebe es zudem eine Übersicht mit den wichtigsten Infos, also etwa Länge, Fahrtzeit, Schwierigkeit, Technik, Kondition, Landschaft und Höhenprofil.
Zwei empfohlene Touren im Landkreis St. Wendel
Zwei der zwölf empfohlenen Touren schlängeln sich durch den Landkreis St. Wendel. Auch hier gilt: Beide lassen sich miteinander verknüpfen. Die erste trägt den Namen „Der Nahe ganz nahe“. Sie ist 26,1 Kilometer lang und mittelschwer. Start/Ziel ist am Bostalsee. Von dort geht es nach Selbach, Theley, Gronig und Oberthal. Die Fahrzeit beträgt etwa 90 Minuten. Die zweite Route heißt „Auf den Spuren eines Lokführers“. Sie beginnt und endet ebenfalls am Bostalsee, führt zudem durch Gonnesweiler, Nohfelden, Freisen, Oberkirchen, Mosberg-Richweiler, Steinberg-Deckenhardt und Neunkirchen/Nahe. Mit 47,7 Kilometern ist sie deutlich länger als die erste Tour. Die Fahrzeit beträgt laut der Broschüre circa zwei Stunden.
Beide Routen bieten entlang der Strecke jede Menge Attraktionen – von der Nahequelle über den Oberthaler Bruch bis hin zu Weltraum-Atelier und Naturwildpark. Das dürfte sie nicht nur für Einheimische, sondern vor allem auch für Touristen interessant machen. „Eine umfangreiche Untersuchung hat gezeigt, dass ein Radreisender, der auch hier übernachtet, pro Tag 76,50 Euro im Saarland lässt“, sagt Klaus Wallach von der Tourismus-Zentrale. Ein Tagestourist würde immerhin 16 Euro pro Tag ausgeben. Bei der Befragung sei auch herausgekommen, dass die Teilnehmer mit der Radwegeinfrastruktur im Saarland zufrieden sind. 89 Prozent hätten diese mit gut oder sehr gut bewertet. „Wir finden es toll, dass der ADAC diese Infrastruktur nun durch zwei Service-Stationen weiter aufwertet“, betont Wallach.
Neue Service-Station in Freisen
Eine solche Service-Station befindet sich am Campingplatz Spicherer Berg in Saarbrücken. Die andere am Fritz-Wunderlich-Radweg in Freisen. Sie ermöglichen es, Räder bei einer Panne selbst zu reparieren. Die gelbe Säule, die schon von weitem erkennbar ist, bietet eine Palette an Werkzeugen wie Schraubendreher und Maulschlüssel. „Es ist auch eine Luftpumpe vorhanden, die für alle gängigen Ventilvarianten geeignet ist und bis zu zehn Bar schafft. Mit ihr lassen sich also sowohl Mountainbike- als auch Rennrad-Reifen aufpumpen“, erläutert Anja Groß von der Firma Veyhl, die die Service-Stationen entwickelt hat.
Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) freut sich, dass die Säule in seiner Gemeinde einen Platz gefunden hat. Denn das Thema Radfahren ist ihm wichtig. „Mit der Grünen Hölle haben wir einen tollen Verein, der über die Landesgrenzen hinaus mit seiner Jugendarbeit glänzt“, sagt er. Das gelte es zu unterstützen. „Wir sind aktuell dabei, Genehmigungen zu beantragen, um derzeit noch illegale Strecken in Legalität zu holen“, verrät der Rathauschef. Zudem sei geplant, einen Pumptrack (spezieller Parcours für Mountainbiker) samt Spielplatz und Übernachtungsmöglichkeiten zu errichten. „Wir werden den Bereich Fahrradtouristik weiter ausbauen“, betont Scheer.