Die Grenze im Blick

Freisen. Zweisprachig war das Programm des MGV Grügelborn beim Neujahsempfang der Gemeinde Freisen in der Bruchwaldhalle. Die Musiker sangen in deutscher und englischer Sprache. Sie würdigten damit den Besuch der Abordnung vom US-Standort in Baumholder. Noch nie waren so viele Amerikaner beim Neujahrsempfang in Freisen

Freisen. Zweisprachig war das Programm des MGV Grügelborn beim Neujahsempfang der Gemeinde Freisen in der Bruchwaldhalle. Die Musiker sangen in deutscher und englischer Sprache. Sie würdigten damit den Besuch der Abordnung vom US-Standort in Baumholder. Noch nie waren so viele Amerikaner beim Neujahrsempfang in Freisen. Neben dem Garnisonskommandeur Oberstleutnant Paul Pfahler waren auch Oberst Patrick Matlock mit seiner Frau Jacky sowie Oberstabsfeldwebel Earla Reddock erschienen. "Ihre Anwesenheit ist ein großes Signal für die gute Zusammenarbeit und die Freundschaft zwischen der amerikanischen Gemeinde in Baumholder und den deutschen Gemeinden unserer Region", sagte dazu Bürgermeister Wolfgang Alles. Dass sich die Gemeinde ihrer grenznahen Lage voll bewusst ist, zeigen aber nicht nur die zahlreichen Gäste aus Rheinland-Pfalz, sondern auch die Bedenken des Bürgermeisters zur geplanten Schulreform im Saarland: "Diese geht mir etwas zu weit." Alles forderte die Landesregierung auf, "an die Kostenneutralität für die Träger" zu denken: "Die Kommunen sind nicht dazu da, die Umsetzung der Ideen anderer auf Dauer zu bezahlen." Er hat aber auch eine andere Sorge. Es müsse möglich sein, dass Schüler aus Rheinland-Pfalz weiterführende Schulen im Saarland besuchen - auch bei der Einführung eines fünften Grundschuljahres. Dazu Alles: "Bildungspolitik ist zwar Ländersache, aber wir leben im Saarland nicht auf einer bildungspolitischen Insel." Schließlich kämen 18 Prozent der Schüler der Erweiteren Realschule Freisen aus dem benachbarten Bundesland. Und auch die Finanzen bereiten Alles Sorgen. Im Haushaltsplan 2009 war ein Minus von 2,8 Millionen Euro ausgewiesen. Das werde wohl noch höher ausfallen. Denn die Einnahmen aus der Einkommensteuer seien außerdem um rund 210 000 Euro und die Umsatzsteueranteile um rund 45 000 Euro gesunken. Alles vermeldete auch Positives: Dank des Konjunkturpaketes wurden rund eine Million Euro investiert - vorrangig in die Schulen und Kindergärten. Und 2009 kamen gegenüber 2008 acht Kinder mehr in der Gemeinde zur Welt - nämlich 68. Außerdem vermeldet die Gemeinde mit 323 zu 293 eine positive Zuzugs-Wegzugsbilanz. Aber der Bürgermeister ist weiter skeptisch: "Ob das als Hinweis auf eine leichte Trendwende ist, werden die Folgejahre zeigen."

HintergrundGisela Müller aus Asweiler erhielt die Ehrengabe der Gemeinde Freisen, das Freisener Pferdchen. Bürgermeister Wolfgang Alles würdigte damit ihre ehrenamtliche Arbeit im Ort, unter anderem bei den Landfrauen. him

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