Die Geschichte vom spontanen Ringkauf

Oberkirchen · Zum Einkaufsbummel gekommen und mit Trauringen gefahren: Nachdem Klaus Klein seinen Ehering im Urlaub verloren hatte, erfüllte er sich bei der Hochzeitsmesse spontan den Wunsch nach neuen Eheringen.

 Verkäuferin Anja Wark präsentiert Klaus (67) und Angelika Klein (62) aus Oberkirchen Trauringe. Die Wahl fiel auf achtkarätige, gelbgoldene Exemplare. Foto: Willi Hiegel

Verkäuferin Anja Wark präsentiert Klaus (67) und Angelika Klein (62) aus Oberkirchen Trauringe. Die Wahl fiel auf achtkarätige, gelbgoldene Exemplare. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Klaus Klein erinnert sich genau: Nach dem Schwimmen war er einfach nicht mehr da. Auch mehrere Tauchversuche sollten nichts daran ändern - das spanische Mittelmeer hatte ihm im Urlaub das "Zeichen der Gemeinsamkeit", wie er seinen Ehering umschreibt, geraubt. Seitdem sind einige Jahre vergangen, in denen Klein immer wieder mit dem Gedanken spielte, neue Eheringe für sich und seine Frau Angelika zu kaufen. "Das Gefühl, dass etwas fehlt, war einfach permanent da", so Klein.

Beim Besuch des Neunkircher Saarpark-Centers am Mittwoch hat sich der pensionierte Lehrer dieses Gefühls entledigt. Seit Montag wird dort bereits zum fünften Mal eine Hochzeitsmesse veranstaltet, die das Ehepaar überraschte: "Wir waren eigentlich nur zum Einkaufen gekommen und wussten gar nicht, dass gerade Hochzeitsmesse ist", sagt Klaus Klein. Da das Paar, das bereits 44 Jahre miteinander verheiratet ist, am Montag seinen Verlobungstag gefeiert hatte, seien die Gedanken aber bereits um einen Ringkauf gekreist. Zwischen Bäckerei und Bekleidungsgeschäft fand das Ehepaar aus Oberkirchen dann sein Glück: Dort hatte Juwelier Kraemer seinen Verkaufsstand aufgebaut. Unter Beratung von Verkäuferin Anja Wark entschieden sich die Oberkircher für zwei gelbgoldene Eheringe, "etwas schlichter als die alten", sagt Angelika Klein.

Während das Ehepaar noch darauf wartet, dass seine Ringe graviert werden, bleiben immer wieder Menschen vor einer Fülle von Schaufensterpuppen direkt neben der Kundeninformation stehen. Jede trägt ein anderes Brautkleid. Von pastellrosa, trägerlos, über knielang, mit langer Schleppe bis zu einer Bestickung mit Perlen oder Swarovski-Steinen: Hier soll jede Braut fündig werden.

Kleider machen Bräute

Rüschen und ein bedeckter Rücken seien dieses Jahr immer noch sehr gefragt, sagt Maria Ciraulo, die in Saarbrücken das Brautmodeunternehmen "Puntosposa" betreibt und die Kleider geliefert hat. Bereits ein Kleid habe sie verkauft und mehrere Anprobetermine vergeben, sagt sie zufrieden.

Bei der "Blumenfee", die erstmals auf der Messe vertreten ist, war dagegen noch nicht viel los. "Wir hoffen darauf, dass sich das am Samstag ändert", sagt die Leiterin des Bexbacher Geschäfts, das aufwendigen Blumenschmuck anbietet.

Für alle frisch verheirateten Paare hat das Ehepaar Klein noch ein Rezept parat, wie die Ehe auch hält: Probleme sollten immer direkt angesprochen werden, sagt Klaus Klein und Ehefrau Angelika fügt hinzu: "Man muss sich immer die gute Seite des Partners vor Augen führen."

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