Der „Betriebsunfall“ ist korrigiert

Oberkirchen · Die Fußballer der SG Oberkirchen-Grügelborn haben sich am Montag vor 400 Zuschauern durch ein 2:0 gegen den SV Remmesweiler die Meisterschaft in der Kreisliga A Weiselberg gesichert. Damit kehren sie nach einem Jahr in die Bezirksliga zurück.

 Zum Niederknien: Torhüter Jan Bergmann präsentiert seinen Mitspielern nach einer starken Saison die Meisterschale. Foto: Horst Peter

Zum Niederknien: Torhüter Jan Bergmann präsentiert seinen Mitspielern nach einer starken Saison die Meisterschale. Foto: Horst Peter

Foto: Horst Peter

So sorglos wie die Fußballer der SG Oberkirchen-Grügelborn geht man eigentlich nicht mit nagelneuen Kleidern um. Nachdem sich die Spielgemeinschaft am Montag durch einen 2:0-Erfolg gegen den SV Remmesweiler am vorletzten Spieltag die Meisterschaft in der Kreisliga A Weiselberg gesichert hatte, wurden blitzschnell die schwarzen Meister-T-Shirts mit einem Lorbeerkranz, der Aufschrift "Meister 2015/16" und dem Wappen der beiden Vereine übergestreift. Doch nur Sekunden später waren fast alle Oberteile schon besudelt. "Es gab reichlich Bierduschen. Auch ich selbst bin nass geworden", erzählte der SG-Vorsitzende Johannes Bachmann lachend. Trotz nasser T-Shirts feierten die Kicker aus Oberkirchen und Grügelborn den Titelgewinn anschließend ausgiebig. "Ich weiß gar nicht, wie lange es ging. Bis in die frühen Morgenstunden auf jeden Fall", berichtete Bachmann.

Und das hatte einen guten Grund: Durch die Meisterschaft hat die SG nämlich quasi im ersten Jahr ihres Bestehens einen "Betriebsunfall" korrigiert. Als der SV Grügelborn und der FC Oberkirchen im Herbst 2014 die Verhandlungen für eine Spielgemeinschaft aufnahmen, spielten beide Clubs noch in der Bezirksliga St. Wendel. Ziel der Bündelung der Kräfte sollte es sein, dort eine schlagkräftige Mannschaft zu haben. Doch am Ende der Spielzeit 15/15 stiegen dann beide Mannschaften aus der Bezirksliga ab. Die neue SG musste ihr Premierenjahr in der Kreisliga absolvieren. "Das war natürlich gar nicht eingeplant", erinnert sich Bachmann nur ungern zurück. "Aber auch nach dem Abstieg haben unsere Jungs Charakter gezeigt. Fast alle sind geblieben, was ja alles andere als selbstverständlich ist, wenn man in die tiefste Liga runter muss", erklärt Bachmann.

Dort startete Oberkirchen-Grügelborn als großer Titelfavorit in die aktuelle Runde. Und dieser Favoritenrolle wurde das Team des Trainer-Trios Sebastian Koch, Marko Schmidt und Sascha Wolter auch von Beginn an gerecht. Der neue Meister gewann 26 seiner 27 Saisonspiele (nur ein Unentschieden) und kassierte dabei lediglich zehn Gegentore. Das sind die wenigsten aller saarländischen Aktiven-Mannschaften überhaupt.

Auch beim Meister-Stück gegen Remmesweiler hielt die Defensive hinten dicht. Und vorne richteten es zwei der drei SG-Trainer: Sebastian Koch zirkelte in der 35. Minute einen Freistoß zum 1:0 für die Hausherren ins Netz. Marko Schmidt beseitigte fünf Minuten vor Schluss per Abstauber mit dem 2:0 die letzten Zweifel am Titelgewinn.

Ziel: Saison ohne Niederlage

Am kommenden Sonntag ist der Bezirksliga-Aufsteiger nun noch im letzten Saisonspiel beim FC Freisen II zu Gast, der sich lange ein Kopf-an-Kopf- Rennen mit der SG um die Meisterschaft lieferte. Auch dieses bedeutungslose Top-Duell will Oberkirchen-Grügelborn noch unbedingt gewinnen. "Es ist unser großes Ziel, die Saison ohne Niederlage abzuschließen", sagt Bachmann.

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