Eine Ära geht in Freisen zu Ende Nicht nur der Bienenstich wird fehlen

Freisen · Das City-Cafè in Freisen bleibt geschlossen. Damit endet nach 31 Jahren eine Tradition. Zu der Geschichte des Hauses gehört auch eine Disko-Ära.

 Das City Café in Freisen.

Das City Café in Freisen.

Foto: Edda Schumacher

Keine Kaffeekränzchen mehr im City Café. Nach drei Jahrzehnten wird der Treffpunkt in der Dorfmitte von Freisen nicht mehr öffnen. „Aus Altersgründen. Es war schon im letzten Jahr klar, dass wir aufhören“, sagt Edda Schumacher. Zuletzt war das Café am 14. Oktober 2020 geöffnet, ehe das Coronavirus die Tür zugesperrt hat. „Wir hatten auch vormittags auf, und vor allem sonntags war das Café ein beliebter Treffpunkt für die Gäste aus Freisen und den umliegenden Orten. Der hausgemachte Bienenstich, die Mocca-Torte oder der Käsekuchen sind sehr beliebt gewesen“, blickt Edda Schumacher zurück.

Ihre Mutter Blanka Schumacher hatte in ihrer Kinderzeit das Handwerk in der elterlichen Bäckerei und Wirtschaft gelernt. Zudem hatte sie 13 Jahre das Kolpinghaus in Freisen verwaltet. Mit dem Rückkauf des ehemaligen Elternhauses hat sie einen Traum realisiert und 1989 das City Café eröffnet. „Sie wollte ein kleines gemütliches Café in der Dorfmitte betreiben, das vor allem Frauen die Möglichkeit bieten sollte, sich zu treffen“, schildert Edda Schumacher.

 So sah das City-Cafe Freisen von innen aus.

So sah das City-Cafe Freisen von innen aus.

Foto: Fotoclub Tele Freisen/Klos
 Der Sternenhimmel in der ehemaligen Disco  Granada kam bei den Jugendlichen früher besonders gut an.

Der Sternenhimmel in der ehemaligen Disco  Granada kam bei den Jugendlichen früher besonders gut an.

Foto: Fotoclub Tele Freisen/Klos
 Ein Bild aus längst vergangenen Zeiten zeigt Freisener Bürger vor dem City Cafe.

Ein Bild aus längst vergangenen Zeiten zeigt Freisener Bürger vor dem City Cafe.

Foto: Fotoclub Tele Freisen

Die vielfältige Arbeit sei nur mit einer starken Familie im Hintergrund zu leisten gewesen. Nach dem Ableben von Blanka und Kamillus Schumacher haben die Töchter das Café weiter betrieben. „Das jetzige Haus ist im Jahre 1952 zu einer Bäckerei umgebaut worden“, erklärt Edda Schumacher. Und im ehemaligen Backhaus ist nicht nur Teig geknetet worden. Dort haben früher die Teenager aus Freisen und der Umgebung unter der Diskokugel getanzt, gerockt und sich zur „Happy Hour“ (Zeitintervall für vergünstigte Getränkepreise) getroffen. Ostern 1968 sind die ersten Schallplatten in der Diskothek Granada aufgelegt worden. Das Tanzlokal hat auch viele US-Amerikaner aus dem nahen Baumholder angezogen. Anfang der 1980er-Jahre machte das Granada dann wieder dicht, und das Haus ging in den Familienbesitz zurück. Jetzt, mit der Schließung des City Cafés, ist für die Familie Schumacher ein Stück Tradition zu Ende. Edda Schumacher hofft, dass die Immobilie durch einen Käufer wiederbelebt wird.

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