Wanderung Bestes Wetter zur römischen Tour

Freisen · Bei Freisen führt ein zwölf Kilometer langer Wanderweg zu Fundorten römischer Artefakte. Etwas verspätet gab es nun die Eröffnungsrunde.

 Peter Klüss (rechts) berichtete unterwegs über die römische Geschichte um Freisen. Gleich an mehreren Stationen führt der Römerweg vorbei.

Peter Klüss (rechts) berichtete unterwegs über die römische Geschichte um Freisen. Gleich an mehreren Stationen führt der Römerweg vorbei.

Foto: Frank Faber

Mehrere archäologische Funde in der Gemeinde Freisen überliefern Kenntnisse über die gallorömische Zeit im nördlichen Saarland. Der Themenwanderweg „Via Vera – Der Römerweg“ verbindet die einzelnen Fundorte und macht die Geschichte der Region für Bewohner und Touristen erlebbar. Bei der Eröffnung Ende vergangenen Jahres schüttete es aus Eimern vom Himmel. Nun wurde bei äußeren Top-Bedingungen der Premierenmarsch nachgeholt, und 33 Wanderer haben sich ab dem Freisener Rathaus auf den Weg gemacht. „Das Wetter ist optimal bestellt worden“, freute sich Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD).

Vor dem Abmarsch hatten sich die Wanderer noch eine App auf ihr Smartphone herunterladen können. Damit wurden die Schritte gezählt, die man bei einem Stromversorger in Punkte umwandeln kann. Ex-Lehrer Peter Klüss und der frühere Feuerwehr-Kreisbrandinspekteur Hans-Josef Keller, beide Mitglieder in der Netzwerkgruppe der Gemeinde Freisen, haben die zwölf Kilometer lange Route konzipiert. „Die Römerzeit hat eine riesige Bedeutung für Freisen“, sagte Klüss an der ersten Station, der römischen Villa im Heidenloch. Als Gallischer Krieg wird die Eroberung Galliens durch den römischen Feldherrn Gaius Julius Cäsar in den Jahren 58 bis 51/50 vor Christus bezeichnet. Sein Ziel war, das gesamte Gallien bis zum Rhein zu unterwerfen. Römische Soldaten und Kaufleute kamen seinerzeit in die Region des heutigen Freisen, die damals zur Provinz Gallia Belgica gehörte. Bauer Michel Alles entdeckte 1938 beim Pflügen eine Säule, römische Ziegel und Teile eines Mosaiks. 1971 wurde eine Notgrabung gemacht. Allerdings lag der ehemalige Standort der im zweiten Jahrhundert nach Christus errichteten römischen Villa genau im Bereich der geplanten Autobahnausfahrt und ist vollständig verschwunden.

Über den 565 Meter hohen Hellerberg marschierte die Gruppe zur zweiten Station, dem Mithrastempel in Schwarzerden. Das Mithräum wurde im dritten Jahrhundert nach Christus errichtet, ein dem Sonnen- und Lichtgott Mithras geweihtes Heiligtum. Nach der Pause ging es zum gallo-römischen Gräberfeld in Schwarzerden und zum Brennofen nach Oberkirchen. Im Cafe´ Edelstein (Mineralienmuseum) legte die Gruppe vor dem Rückweg nach Freisen noch eine Kaffeepause ein.

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