Äpfel aus Oberkirchen, Mangos von den Philippinen

Oberkirchen · Fairer Handel hilft den Menschen in Entwicklungsländern. Am Beispiel der Stiftung Preda wurde Viertklässlern der Grundschule Freisen-Oberkirchen gezeigt, wie philippinische Mango-Bauern unterstützt werden, gerechte Entlohnung für ihre Arbeit zu erhalten. Der Oberkirchener Obst- und Gartenbauverein beteiligt sich mit der Abmischung von Apfel-Mango-Saft; natürlich mit Mango-Konzentrat aus fairem Handel.

 Die Grundschüler in der Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins in Oberkirchen. Foto: Daniel Ames

Die Grundschüler in der Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins in Oberkirchen. Foto: Daniel Ames

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"Mango ist die meist gegessene Frucht der Welt", erklärte Peter Weichardt vom Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland. Die Schüler der Klasse 4a der Grundschule Freisen-Oberkirchen machten bei der Vorführung eines Films über das Leben von Mango-Bauern in den Philippinen große Augen: Geschickt klettern jugendliche Helfer auf die bis zu 40 Meter hohen Bäume und schneiden die süßen Früchte ab.

Laut Weichardt mussten die Kinder früher allesamt auf den Plantagen mitarbeiten: "Anders als bei uns kostet der Schulbesuch auf den Philippinen Geld und die Eltern konnten es sich nicht leisten, ihre Kinder auf eine Schule zu schicken." Das habe sich durch die Arbeit der Hilfsorganisation Preda gebessert. Die 1974 vom irischen Pater Shay Cullen - Träger des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar im Jahr 2000 und mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert - mitbegründete Stiftung setze sich für die Stärkung der Armen ein. Durch fairen Handel, der den philippinischen Bauern einen gerechten Anteil am Gewinn durch den Mango-Anbau garantiere, habe sich nicht nur die Bildung der Kinder gebessert, auch häusliche Gewalt sei zurückgegangen.

"Regionalität spielt beim Konzept des fairen Handels eine große Rolle", berichtete Weichardt. Und der Oberkirchener Obst- und Gartenbauvereins nimmt daran Teil. In seiner Kelterei, die als außerschulischer Lernort beim Bildungsnetzwerk der St. Wendeler Kulturlandschaftsinitiative (Kulani) teilnimmt, wird Apfelsaft aus lokalem Obst mit Mango-Konzentrat von zertifizierten Bauern gemischt. Und damit die Schüler auch sehen, wie der Saft in die Flaschen kommt, führte Kelterwirt Alois Scheer die Kinder durch die Anlage. Zur Stärkung gab's frisch gepressten Saft.

fairtrade-deutschland.de

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Auf einen BlickDas Siegel von Fair-Trade (fairer Handel) zeichnet Waren aus kontrolliertem Handel aus. Den Erzeugern wird ein festgelegter Mindestpreis garantiert. So soll den Produzenten ein verlässliches Einkommen und die Einhaltung von vorgeschriebenen Umwelt- und Sozialstandards garantiert werden. Durch fairen Handel soll die Abhängigkeit von großen internationalen Konzernen gemindert werden, damit sich arme Bauern aus Entwicklungsländern selbstständig auf dem Markt behaupten können. Für die Überprüfung der Regeln ist die internationale Dachorganisation Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) verantwortlich, die mit lokalen Fairhandelsorganisationen zusammenarbeitet. Eine Liste fair gehandelter Waren ist auf der Internet-Seite von Fair-Trade-Deutschland abrufbar. ame

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