60 Jahre und kein bisschen leise

Oberkirchen. Ein Blick in die Ortshistorie lässt darauf schließen, dass in Oberkirchen fast alle Neugeborenen mit einer Narrenkappe das Licht der Welt erblicken. "Die Fastnacht hat bei uns eine riesige generationsübergreifende Tradition", berichtet der Erste Vorsitzende der Oberkirchener Karnevalsgesellschaft (OKG), Günter Glöckner

Oberkirchen. Ein Blick in die Ortshistorie lässt darauf schließen, dass in Oberkirchen fast alle Neugeborenen mit einer Narrenkappe das Licht der Welt erblicken. "Die Fastnacht hat bei uns eine riesige generationsübergreifende Tradition", berichtet der Erste Vorsitzende der Oberkirchener Karnevalsgesellschaft (OKG), Günter Glöckner. Im Laufe ihrer mehr als 60 - jährigen Geschichte hat sich die OKG zu einem nicht mehr wegzudenkenden Eckpfeiler im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Großgemeinde Freisen und insbesondere des Gemeindeteils Oberkirchen entwickelt. "Bei uns stimmt das Umfeld, und in erster Linie ist der Erfolg auch da", was Glöckner besonders freut. Dabei stehe die Geselligkeit und das menschliche Miteinander immer im Vordergrund. Die OKG ist in der glücklichen Lage, dass alle Akteure aus den eigenen Reihen kommen, Gastauftritte sind in Oberkirchen nicht üblich. "Nachwuchsprobleme sind momentan für uns noch kein Thema; es finden sich immer wieder begeisterte Kinder", betont der Obernarr. Ein Beispiel dafür ist der Elfjährige Nils Alles, dem seine Mutter Steffi das "Faasend-Gen" vererbt hat und der bereits mit der Nachwuchsgruppe in seine dritte Session geht. "Alle meine Schulfreunde sind ja auch dabei, und ich lerne noch wie man tanzt", fiebert er schon dem Auftritt in der Kinderkappensitzung entgegen. Die Proben der Nachwuchsnarren beginnen dazu bereits im Spätsommer. "Rund 60 Kinder stehen dann bei den Aufführungen auf der Bühne", zählt Glöckner auf. Als Dank für ihre Mitwirkung lädt der Verein die Kinder zu verschiedenen Aktivitäten wie einer Theaterfahrt oder zu einem Sommerfest ein. Mehr als 140 Gala-Prunksitzungen, mit je 100 Akteuren, sowie zirka 40 Kinderveranstaltungen wurden von der OKG schon ausgerichtet. Seit Anfang der 70er Jahre stehen jedes Jahr drei Sitzungen und eine Kinderkappensitzung auf dem Programm. In dieser Session kommt noch ein Hausball hinzu. "Die Sitzungen sind immer ausverkauft", jubelt der Vereinschef. Da viele auswärtige Besucher in die Festhalle strömten, werde bewusst wenig Lokalkolorit in die Büttenreden eingebaut. Der fastnachtsbegeisterte Pastor Hanno Schmitt predigt voraussichtlich in seiner letzten Session aus der Bütt zu seinen Schäfchen. Ab dem 1. März tritt er eine neue Stelle an. Die OKG hat in den vergangenen Jahren auch dafür vorgesorgt, dass der Verein finanziell dauerhaft auf zwei gesunden Beinen steht. Gemeinsam mit der Volkshauskapelle wurde eine Hallengemeinschaft gegründet und die Festhalle von der Gemeinde Freisen angemietet. "Bei allen größeren Aktivitäten sind wir mit von der Partie", sagt Glöckner. Vor drei Jahren richtete der Verein erstmalig den Adventsmarkt in der Halle aus und erwarb dafür den Beinamen "Warmduscher". Ein besonders Highlight kündigt Glöckner schon mal für den Sommer an. Die OKG wird zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ein Public Viewing in der Festhalle anbieten.

Auf einen BlickDie Oberkirchener Karnevalsgesellschaft zählt derzeit 220 Mitglieder, davon sind 50 Kinder und Jugendliche. Kontakt für weitere Fragen oder zum mitmachen: Günter Glöckner Tel. (0 68 55) 853. Für die Fastnachtssession 2010 stehen noch folgende Veranstaltungen in der Festhalle Oberkirchen auf dem Programm, die größtenteils von der OKG gestaltet und von den Mitgliedern der Festhallengemeinschaft ausgerichtet werden: 30. Januar dritte Prunk- und Galasitzung, 31. Januar Kinderkappensitzung, 11. Februar Fetter Donnerstag, 13. Februar Hausball, 15. Februar Kinderpreismaskenball. frf

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