Focko soll unter die Haube

Winterbach. Was ist nur mit dem Winterbacher Bauern Focko los? 45 Jahre alt und noch immer nicht unter der Haube. Vor allem seiner fürsorglichen Schwester Martina, gespielt von Susanne Neumann, macht dieser Umstand schwer zu schaffen. Doch sie hat schon eine Lösung parat: Focko (Theo Welter) muss in die Fernseh-Verkupplungsshow "Vier Hände für ein Euter"

 Martin Krämer als Björn (von links), Yvette Müller als Brunhilde Kowalski, Bettina Mai als Vera Westermann, Susanne Neumann als Martina Busch, Theo Welter als Focko. Foto: dia-saar.de

Martin Krämer als Björn (von links), Yvette Müller als Brunhilde Kowalski, Bettina Mai als Vera Westermann, Susanne Neumann als Martina Busch, Theo Welter als Focko. Foto: dia-saar.de

Winterbach. Was ist nur mit dem Winterbacher Bauern Focko los? 45 Jahre alt und noch immer nicht unter der Haube. Vor allem seiner fürsorglichen Schwester Martina, gespielt von Susanne Neumann, macht dieser Umstand schwer zu schaffen. Doch sie hat schon eine Lösung parat: Focko (Theo Welter) muss in die Fernseh-Verkupplungsshow "Vier Hände für ein Euter".Saarländische Version Mit dieser Szenerie begann das gleichnamige Schauspiel, das der Theaterverein Thalia am vergangenen Wochenende in der Mehrzweckhalle Winterbach präsentierte. Wie jedes Jahr, entführten die Laiendarsteller von Thalia ein großes Publikum in die Welt der Komödie und boten mit ihrer saarländischen Interpretation des Schwankes "Vier Hände für ein Euter" eine ganz besondere Version der Geschichte um den Bauern Focko: Das Fernsehteam von "Vier Hände für ein Euter" reagiert natürlich prompt auf Martinas Hilferuf und schickt die durchgeknallte Moderatorin Vera Westermann, dargestellt von Bettina Mai, in das saarländische Winterbach. Dort angekommen, bringt sie die vermeintlich langweiligen Dorfbewohner erst Mal gehörig auf Trapp, denn sehr zu Fockos Leidwesen entpuppt sie sich als schwere Alkoholikerin und wahre Tyrannin. Nachdem sie den Selbstangesetzten der Bäuerin in wenigen Schlucken vernichtet hat, beginnt sie Kamerafrau Anna zu schikanieren und den Teilnehmern der Show gehörig auf die Nerven zu fallen. Doch das ist noch das geringste Problem. Denn noch schlimmer als die Moderatorin, deren Lieblingswort "Feini" nicht nur die Darsteller, sondern auch die Zuschauer schier auf die Palme treibt, sind die beiden Kandidatinnen, die Fockos Herz erobern sollen. Kaum angekommen, beginnen die Frauen ein heimtückisches Ränkespiel, in das nicht nur die resolute Nachbarin und der etwas zurückgebliebene Praktikant, sondern natürlich auch Focko und seine Schwester hineingezogen werden. Besonderer Ansporn geben auch die 100 000 Euro Belohnung, die die Gewinnerin der Fernsehshow erwarten. Doch am Ende kommt alles anders, als man gedacht hätte. Der satirische Schwank, der natürlich vor allem ein Seitenhieb auf die TV-Show "Bauer sucht Frau" aber auch eine Kritik an der fadenscheinigen Fernsehwelt generell war, begeisterte das Publikum in Winterbach. An drei Tagen konnten sich Freunde des Theaters die Komödie ansehen, die der Verein Thalia eigens für die saarländische Bühne zurechtgeschnitten hatte.

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