Notfall-Beratung und Beschäftigung Tipps vom Tholeyer Familienhilfezentrum gegen Langeweile

Tholey · Aufgrund des Corona-Ausnahmezustands ist das Familienberatungszentrum in Tholey zunächst einmal bis 24. April geschlossen. Hausbesuche finden nicht statt. Dennoch sind die Mitarbeiter des Beratungszentrums weiter mit ihren Angeboten erreichbar, wie eine Sprecherin mitteilt.

 Klopapierrollen sind heiß begehrt. Ihre entblösten Kerne eignen sich nach dem Abrollen hervorragend zum Basteln.

Klopapierrollen sind heiß begehrt. Ihre entblösten Kerne eignen sich nach dem Abrollen hervorragend zum Basteln.

Foto: dpa/Stefan Sauer

Beratungsgespräche finden demnach vornehmlich telefonisch statt. In Ausnahmefällen, etwa bei Krisen oder in Fällen des Kindesschutzes, könne vor Ort beraten werden. Das sei aber nur möglich, wenn alle beteiligten Personen keine Krankheits-Symptome aufweisen.

Erreichbar ist das Familienhilfezentrum montags bis freitags zwischen 8  und 16 Uhr unter der Telefonnummer (0 68 53) 8 56 29 04 oder unter der E-Mail-Adresse: fbztholey@stiftung-hospital.de.

Darüber hinaus hat das Team des Familienberatungszentrums Tholey Tipps gegen Langeweile parat. Denn die kann schon einmal aufkommen, wenn die Schule ausfällt und keine Nachmittagsbetreuung stattfindet. Auch Sport treiben ist nicht. Gleiches gilt für Freunde treffen oder Shoppen gehen. „Da fällt vielen zu Hause die Decke auf den Kopf“, weiß die Beraterin. Spielen und Beschäftigung helfen, Kinder von der akuten, mitunter bedrohlich wirkenden Situation abzulenken. Und sie wirken gegen aufkommende Langeweile, die ein Nährboden für pessimistische Gedanken sein kann.

Wie wichtig Händewaschen ist, um sich gut gegen die Coronaviren aufzustellen, und dass man dabei unbedingt Seife verwenden sollte, sei im Moment überall zu lesen. Mit selbstgemachter Knetseife falle es Kindern leichter, an das Hygiene-Ritual zu denken, und Händewaschen mache plötzlich viel mehr Spaß. Die Idee stamme vom Kinderhilfswerk Unicef. Das braucht man demnach für die „DIY-Knetseife“: Ein Esslöffel flüssige Seife, ein Esslöffel Speiseöl, zwei Esslöffel Speisestärke,Lebensmittelfarbe und optional biologisch abbaubarer Glitzer.

Alle Zutaten in einer Schüssel gut mit einem Löffel verrühren, bis die Masse fest und klumpig wird. Dann können mit den Händen kleine Kügelchen geformt werden. Es gelte: Je mehr Stärke dazugeischt werde, desto trockener und leichter formbar wird die Seife.

Der Kreativität sind dann keine Grenzen gesetzt: Die Kinder können die Masse – gegebenfalls mit Hilfe ihrer Eltern – ausrollen und mit Keksausstechern verschiedene Seifenstücke ausstanzen oder mit einer Gabel Muster einpieksen. Die fertigen Knetseifenstücke müssen noch kurz trocknen und können dann in Gläsern neben dem Waschbecken aufbewahrt werden, bis sie zum Einsatz kommen.

Eine weitere Möglichkeit: Osterdeko selber machen. Die Ostertage stehen vor der Türe und eventuell fehlt noch die passende Deko dafür. Dann können leere Klopapierrollen mit bunten Papier-Ohren, Draht-Schnurrbarthaaren und Watteschwänzchen zu kleinen Osterhasen werden. Und aus einfachem Salzteig können Herzen oder Tiere als Tisch-Deko gefertigt werden.

„Mandalas ausmalen und dabei ein Hörspiel hören“, das könne manchmal schon genügen, um sich abzulenken, erklärt die Sprecherin. Beliebt sei auch das Abpausen. „Kinder sind besonders stolz auf ihre Werke auf Butterbrotpapier.“

Weitere Ideen: Steine mit Acrylstiften bemalen, Fenster verzieren mit Window-Color, T-Shirts aufpeppen mit Bildern aus Stofffarbe.

Für draußen eigne sich Straßenkreide. Eine Variante: Kreide-Wasser-Mischmasch. Die Kreide dafür zermahlen, Wasser dazu und dann mit Pinseln draußen Kunstwerke malen.

„Spaziergänge und Radtouren lassen sich aufpeppen durch eine Schnitzeljagd oder ein Picknick im Wald“, weiß die Familienberaterin. Auch eine Nachtwanderung mit Taschenlampen könne unvergessliche Erinnerungen bescheren. Eltern mit Garten oder Balkon können gemeinsam mit dem Nachwuchs Gemüse oder Blumen säen und hernach pflegen.

„Weitere Infos findet man im Internet, wo sich gerade jetzt viele Menschen Gedanken machen, wie man die aktuelle Zeit gut und sinnvoll verbringen kann“, hat die Beraterin einen letzten Tipp, ehe sie im Namen ihres Teams allen eine gute Zeit und vor allem Gesundheit wünscht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort