Kolumne: Unsere Woche Neuer Vorsatz: keine Vorsätze

Kennen Sie das auch? Am Ende eines langen Tages erklingt diese zarte Stimme der Vernunft. „Wolltest du dich nicht noch ein bisschen bewegen?“, mahnt sie leise. „Wenigstens ne halbe Stunde sporteln“, versucht sie zu motivieren.

 Schneider_EvelynEvelyn Schneider

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Foto: SZ/Robby Lorenz

Doch dann wird sie plötzlich übertönt. „Du hattest einen harten Tag. Ab auf die Couch“, schallt es verführerisch durch den Kopf. „Aber iss wenigstens einen Salat“, mischt sich die Vernunft wieder ein. Vergebens. Pasta muss es sein. Oder vielleicht sogar eine Pizza?

Dem kurzen Genuss folgt prompt das schlechte Gewissen. Diese piepsende Stimme im Unterbewusstsein meldet sich wieder. Will helfen, die gefassten Vorsätze wie „mehr Sport“ oder „gesünder ernähren“ auch in die Tat umzusetzen. Doch warum ist das oft so schwer? Laut Forscher scheitern 90 Prozent der Menschen an ihren guten Vorsätzen. Trotz aller Motivation. Damit kein schlechtes Gefühl aufkommt, kann das Ende auch einfach zelebriert werden. Und zwar am Wirf-Deine-Jahresvorsätze-über-Bord-Tag. Der war am Freitag.

Soll ich da mitmachen? Warum nicht? Die zum Scheitern verurteilten Vorsätze sind also weg. Dann kann ich mich ja jetzt auf meine Ziele konzentrieren – ohne diesen bedeutungsschwangeren Druck, den ein neues Jahr oder gar ein neues Jahrzehnt auf uns zu legen scheint. Und wenn meine Sport- und Ernährungsbilanz in einem Monat noch nicht besser ist – dann muss es eben die Fastenzeit richten.

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