Lenkungsgruppe präsentiert Ergebnisse Erste Projekte im Smart Wendeler Land fix

St Wendel · Flächendeckende WLAN-Abdeckung und die Einführung von Chatbots sind nur einige der Vorhaben.

 Themen waren unter anderen der Ausbau öffentlicher WLAN-Zugänge und die Implementation eines Chatbots in der Verwaltung.

Themen waren unter anderen der Ausbau öffentlicher WLAN-Zugänge und die Implementation eines Chatbots in der Verwaltung.

Foto: Petra Scholl/Landkreis

Die zweite Sitzung der Lenkungsgruppe des Vorhabens Smart Wendeler Land hat kürzlich stattgefunden – aufgrund der Hygienerichtlinien erstmals in digitaler Form. Das teilt eine Sprecherin des Landkreises mit. Die Lenkungsgruppe ist ein Entscheidungsgremium innerhalb des Smart-City-Modellvorhabens, die über eingereichte Projektvorschläge entscheidet. Die Ideen wurden zuvor in der zweiten Sitzung der Fachgruppe Innovation beraten und diskutiert.

Aus dem Projektbereich „Bürgerdienste“ wurden die Themen LoRaWAN (Long Range Wide Area Network), Ausbau öffentlicher WLAN-Zugänge und Implementation eines Chatbots in der Verwaltung vorgestellt und zur Abstimmung gestellt: LoRaWAN ist ein drahtloses Netzwerk, das energieeffizientes Senden und Empfangen von Daten über lange Strecken ermöglicht.

Dieses Netzwerk ist dem Themenfeld IoT-Netzwerke zuzuordnen. „IoT“ (Internet of Things/Internet der Dinge) ist ein Sammelbegriff für Technologien, die physische und digitale Objekte verknüpfen und sie so miteinander interagieren lassen. „Dies ermöglicht beispielsweise den Einsatz wichtiger Sensortechnologie, deren gesammelte Daten in Echtzeit verarbeitet werden können, erläutert Sprecherin. Sensortechnologie ist heutzutage weit verbreitet, besonders in der Landwirtschaft, im Parkplatzmanagement und im Bereich der Frühwarnsysteme, wo sie zur Messung von Hochwasserpegeln und Luftqualität sowie für Erdbebenvorhersagen in Risikogebieten eingesetzt wird. In einem Pilotprojekt soll das Gebiet rund um den Bostalsee im kommenden Jahr mit einem LoRaWAN-Netz ausgestattet werden. Der Ausbau des öffentlichen WLAN-Netzes soll ebenfalls im Jahr 2022 starten. Innerhalb dieses zweiten Projekts sollen digitale Angebote des Landkreises erweitert und bestehende Funklöcher beseitigt werden. Langfristiges Ziel sei es, den Bürgern einen flächendeckenden Zugriff auf alle digitalen Dienste im Landkreis zu gewähren, heißt es in der Mitteilung. Zunächst würden mögliche Lösungsansätze in einzelnen, noch unbestimmten Gemeinden erprobt.

Ein weiteres Vorhaben aus dem Bereich Bürgerdienste zielt auf die Effizienzsteigerung innerhalb der Verwaltung mithilfe eines Chatbots. Ein Chatbot ist eine digitale Anwendung zur Erweiterung der Interaktionsmöglichkeiten mit den Bürgern.Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen Anfragen der Landkreisbevölkerung bearbeitet werden. Im ersten Schritt wird es den Bürgern ermöglicht, beispielsweise den Bearbeitungsstatus ihrer Anträge oder aktuelle Corona-Richtlinien abzufragen. In einem weiteren Schritt soll der Chatbot die Landkreisbevölkerung auch bei Behördengänge digital unterstützen.

Im Projekt „Mitgestaltung“ wird die „digitale Fitness“ der Landkreisbevölkerung – also die Fähigkeit, sicher mit digitalen Anwendungen umzugehen – gestärkt. „Bürger sowie die Verwaltungen sollen befähigt werden, aktiv an der digitalen Transformation im Landkreis mitzuwirken“, sagt die Sprecherin. Hierzu ist zunächst ein Social-Media-Workshop für Verwaltungsmitarbeiter und Bürgermeister der Gemeinden im Landkreis geplant.

Das zweite Mitgestaltungs-Projekt stellt die jüngere Bevölkerung des Landkreises in den Fokus. „Hopology – Hüpf dich fit!“ ist eine Maßnahme, die spielerisch Programmierfähigkeiten von Schülern fördern soll. „Hopology ist ein interaktiver Spielboden, der mit einem Monitor verbunden wird. Als Besonderheit können Kinder ihre selbst entwickelten Spiele auf eine Spieleplattformen hochladen und mithilfe des Spielbodens in der analogen Welt ausprobieren“, erläutert die Sprecherin. Als Programmiersprache dient das hochvisuelle Scratch. Vier Schulen hätten bereits ihr Interesse am Spielboden bekundet. Die Umsetzung des Projekts solle ab der Mitte des nächsten Jahres erfolgen.

Das Smart Wendeler Land-Team freute sich über die einhellige Zustimmung der Lenkungsgruppe zu den Projektvorschlägen. Das weitere Vorgehen im Modellprojekt schildert Chief Digital Officer Philipp Reis: „Die Projektskizzen werden im nächsten Schritt intern bearbeitet, geprüft und geschärft.“ Zu Beginn des Jahres 2022 würden diese Projektskizzen in die Umsetzung überführt, sodass bereits in der Strategiephase erste Maßnahmen umgesetzt werden könnten. Weiterhin würden die Projektskizzen dem Strategischen Digital Management, bestehend aus Dezernentenrunde und Landrat, vorgestellt und abschließend in das Strategiepapier aufgenommen. „Die endgültige Strategie des Smart Wendeler Landes wird Ende 2022 durch den Kreistag beschlossen. Weitere Projektskizzen sind bereits in Planung und werden gemeinsam mit der Bevölkerung im Jahr 2022 erarbeitet“, sagt Reis.

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