Alois Kunz aus Marpingen Ein Widerstandskämpfer gegen die Nazis

Marpingen · Seit sechs Jahren gedenken die Menschen im Landkreis St. Wendel am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus. Dieses Jahr fällt die Veranstaltung coronabedingt aus. In einer fünfteiligen Serie stellen wir daher einzelne Akteure der Erinnerungsarbeit vor.

 Dieses Foto ist bei der Gedenkveranstaltung des Vereins Wider das Vergessen und gegen Rassismus im vergangenen Jahr entstanden.

Dieses Foto ist bei der Gedenkveranstaltung des Vereins Wider das Vergessen und gegen Rassismus im vergangenen Jahr entstanden.

Foto: Eberhard Wagner

Es begann mit einem Telefonanruf: Im Oktober 1994 meldete sich Alois Kunz junior aus Marpingen bei Eberhard Wagner in Berschweiler. Kunz bat Wagner, damals Mitglied des Marpinger Gemeinderats, um Hilfe: Sein Vater, Alois Kunz senior, sollte in Marpingen gebührend anerkannt und geehrt werden. Das versuchte der Sohn seit Jahren schon zu erreichen. Erfolglos. Wagner sagte zu. Dass der Marpinger Bergmann Kunz senior ein Widerstandskämpfer gegen die Nazis war, dass er als einziger Nicht-Jude aus dem Landkreis St. Wendel im Konzentrationslager (KZ) Auschwitz ermordet wurde, hörte Wagner damals zum ersten Mal. Dass es ein steiniger Weg werden sollte, bis Kunz gebührend gewürdigt werden würde, ahnte er damals nicht.