Einst "Tosca", heute "Tannöd"

St. Wendel. Sie ist eine kulturelle Institution im St. Wendeler Land, die Theatergemeinschaft St. Wendel. Etwa 700 kulturell Interessierte abonnieren in jeder Saison die sieben Veranstaltungen der Gemeinschaft. "Das ist enorm", freut sich die Geschäftsführerin der Gemeinschaft und ehemalige Kulturamtsleiterin der Stadt St. Wendel, Christel Berndt

 Das Kriminalstück "Tannöd" steht im Oktober auf dem Programm. Foto: VA

Das Kriminalstück "Tannöd" steht im Oktober auf dem Programm. Foto: VA

St. Wendel. Sie ist eine kulturelle Institution im St. Wendeler Land, die Theatergemeinschaft St. Wendel. Etwa 700 kulturell Interessierte abonnieren in jeder Saison die sieben Veranstaltungen der Gemeinschaft. "Das ist enorm", freut sich die Geschäftsführerin der Gemeinschaft und ehemalige Kulturamtsleiterin der Stadt St. Wendel, Christel Berndt. "Wir hatten immer eine Warteliste für unsere Abonnenten", sagt sie. Im Moment aber sei die Chance gut, ein Abo zu bekommen, wenn man nicht gerade in die erste Reihe wolle.Mal Krimi, mal KomödieSieben Produktionen bietet die Theatergemeinschaft in dieser Spielsaison an. Los geht es am Samstag, 23. Oktober, mit dem Kriminalstück "Tannöd" nach dem Roman von Andrea Maria Schenkel. Abschluss ist am Montag, 9. Mai, mit der Komödie "Die Hochzeitsreise" von Noel Coward.Die Theatergemeinschaft Stadt St. Wendel ist die älteste Kultureinrichtung der Stadt, sagt Christel Berndt. Ihre Geschichte ist untrennbar mit dem Saalbau verbunden. Den gibt es seit 1961, die Theaterreihe startete am 30. Januar 1962 mit der Oper Tosca von Puccini. Damals kam das Stadttheater Trier zum Gastspiel nach St. Wendel. In den ersten Jahren waren es häufig Ensembles aus Trier und Saarbrücken, die im Saalbau auftraten. Heute sind es renommierte Tourneetheater.Die Theatergemeinschaft für Stadt und Kreis St. Wendel, so hieß sie zunächst, war zu Beginn im Verkehrsverein organisiert. Im Dezember 1973 wurde sie als selbstständiger und eingetragener Verein gegründet. Aktueller Vorsitzender ist Franz-Josef Denis, sein Stellvertreter Elmar Landwehr. Die Geschäfte führt Christel Berndt. Präsident ist übrigens der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon.Die Vereinsführung legt auch das Programm der Abo-Reihe fest. "Wir wollen Theater für jeden machen. Es muss also auch für jedermann etwas dabei sein", unterstreicht Christel Berndt im SZ-Gespräch. Dazu zählen Kriminalstücke, modernes Theater, Klassiker, Boulevard und in jeder Saison eine musikalische Aufführung. In dieser Saison ist dies das Sorbische National Ensemble Bautzen mit seinem Ballett und Orchester am Mittwoch, 23. März. "Nur Boulevard, das geht nicht", ist sich Berndt sicher.Wo aber erfährt der Vorstand, welche Stücke geeignet sein, was welches Tourneetheater im Angebot hat? Eine wichtige Informationsquelle ist das Treffen der Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen, kurz Inthega genannt. Diese Gemeinschaft lädt jedes Jahr einmal zu einem Theatermarkt ein, erklärt Marina Weyrich vom Kulturamt der Stadt. Dort stellen die Theater ihre Produktionen vor, dort tauscht man sich aus. Die Inthega selbst vergibt Preise für besonders gelungene Produktionen. In diesem Jahr ist dieser Markt Mitte Oktober in Fellbach bei Stuttgart. Dort holen sich die St. Wendeler neue Anregungen. Allerdings erst für die Spielsaison 2011/2012.80 000 Euro beträgt das Budget der Theatergemeinschaft für eine Spielzeit. Den größten Teil tragen die Zuschauer bei. 4000 Euro kommen von der Stadt, die darüber hinaus den Saalbau kostenlos zur Verfügung stellt. Auch Sponsoren steuern ihr Scherflein bei.Etwa 700 der 750 Sitzplätze verkauft die Theatergemeinschaft im Abonnement, die restlichen gehen in den freien Verkauf. Der Abo-Preis beginnt bei 79 Euro und geht bis 103 Euro, je nach Sitzplatzkatgeorie. Übrigens, etwa die Hälfte der regelmäßigen Besucher kommen aus dem Landkreis. Wer sich für ein Abo interessiert, der kann sich ganz einfach beim Kulturamt der Stadt St. Wendel melden.Infos gibt es bei Marina Weyrich, Telefon (0 68 51) 80 91 34.

Auf einen BlickDas Programm der Theatergemeinschaft Stadt St. Wendel für die neue Spielzeit. Alle Aufführungen beginnen um 19.30 Uhr im Saalbau St. Wendel:Samstag, 23. Oktober: Kriminalstück Tannöd nach dem Roman von Andrea Maria Schenkel.Mittwoch, 8. Dezember: Die Grönholm-Methode nach einem Stück von Jordi Galceran.Mittwoch, 26. Januar: Fettes Schwein, ein Schauspiel, geschrieben von Neil LaBute.Sonntag, 13. Februar: Gin Rommé, ein Schauspiel mit der beliebten Theaterspielerin Ellen Schwiers, Autor ist Donald L. Coburn.Dienstag, 1. März: Harper Regan, ein Schauspiel mit Marion Kracht in der Hauptrolle.Mittwoch, 23. März: Gastspiel des Sorbischen National Ensembles Bautzen mit Ballett und Orchester.Montag, 9. Mai: Die Hochzeitsreise, Komödie von Noel Coward. vf

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