Eine adventliche Feierstunde mit Cantica Wendalina

St. Wendel. Eine adventliche Feierstunde, die sich wohltuend von vorweggenommener Weihnachtsmusik unterschied, gestaltete das Vokalensemble Cantica Wendalina unter Leitung von Basilikakantor Stefan Klemm in der St. Wendeler Friedhofshalle

St. Wendel. Eine adventliche Feierstunde, die sich wohltuend von vorweggenommener Weihnachtsmusik unterschied, gestaltete das Vokalensemble Cantica Wendalina unter Leitung von Basilikakantor Stefan Klemm in der St. Wendeler Friedhofshalle. Flötist Andreas Stavenhagen, Organist Stefan Kunz und Christian Scheinost, der mit eigenen Texten die Themen der Gesänge abrundete, bereicherten ein äußerst geschlossenes und sehr hörenswertes Programm. Dem Einstieg mit dem romantischen Chorsatz "Mache dich auf, werde Licht" von Heinrich von Herzogenberg folgte das gregorianische "Rorate coeli" ("Tauet, ihr Himmel") als gesungener Introitus und als Gegenstand eines modernen Orgelstücks von Jeanne Demessieux. Die acht Ensemblemitglieder vereinten sich zu bestens koordinierter Renaissance-Polyphonie in einem "Kyrie" von Palestrina; der akustisch überaus günstige Raum erlaubte auch eine getrennte Aufstellung in dem Satz "Ich bin eine Stimme" von Melchior Vulpius. Hinter den Zuhörern stehend, improvisierte Andreas Stavenhagen meisterlich Vor-, Zwischen- und Nachspiele zu den Liedsätzen "Wachet auf" und "O Heiland, reiß die Himmel auf" von Hermann Schroeder und Johannes Petzold. Susanne Eisenhuth, Ulla Roth, Martina Fries und Monika Klemm sangen letzteres Lied auch in der Fassung von Jozef Swider für Frauenchor. Stefan Kunz spielte auf der kleinen, aber feinen Orgel das Choralvorspiel "Nun komm, der Heiden Heiland" (mit schön kolorierter Melodie) sowie Präludium und Fuge in f-Moll von Johann Sebastian Bach. Ein empfindsames Adagio von dessen Sohn Carl Philipp Emanuel brachte die angenehmen Flötenstimmen des Tasteninstruments zur Geltung, und zum letzten, marianischen Teil des Programms steuerte Kunz Bearbeitungen bretonischer Lieder von Jean Langlais (1907 -1991) bei; eines davon offenbarte seinen geistlichen Charakter nicht zuletzt durch die gregorianische Melodik. Gut phrasiert und dynamisch differenziert erklang "Und unser lieben Frauen" von Max Reger, das eindringliche "Ave Maria" von Javier Busto (geboren 1949) für Chor und Orgel ging dem sechsstimmigen Schlusschor "Bleib bei uns, Herr" von Josef Rheinberger voraus. Die Zuhörer wussten die Darbietungen zu schätzen: Dieser Veranstaltung, die einer ähnlichen des Vorjahres folgte, darf man eine Fortsetzung wünschen. sti

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