Geburtstag Ein Zentrum für modernes Lernen

St. Wendel · Die Gemeinschaftsschule in St. Wendel kann auf eine 50-jährige Vergangenheit zurückblicken. In dieser Zeit wurde aus der alten Realschule ein zeitgemäßes Lerninstitut.

 In diesem Jahr wurde, pünktlich zum Jubiläum, die Neugestaltung der Außenanlage an der Gemeinschaftsschule abgeschlossen.

In diesem Jahr wurde, pünktlich zum Jubiläum, die Neugestaltung der Außenanlage an der Gemeinschaftsschule abgeschlossen.

Foto: Frank Faber

Innerhalb von fünf Jahrzehnten hat sich die Kreisrealschule St. Wendel zur Gemeinschaftsschule (Gebundene Ganztagsschule des Landkreises) St. Wendel gewandelt. Der Neubau der Kreisrealschule in der Willi-Graf-Straße ist vor 50 Jahren eingeweiht worden und der Unterricht mit 1000 Schülern gestartet.

Die von Künstler Leo Kornbrust gestalteten drei Säulen vor dem Schulgebäude symbolisieren die Bildungsgänge Hauptschule, mittlerer Bildungsabschluss und Oberstufe und sind so aktuell wie noch nie. „In 50 Jahren hat die Schule einen Wandel um 180 Grad vollzogen, wir haben eine schwierige Zeit durchlaufen“, meint Ursula Zeyer, seit 2013 Schulleiterin. Mittlerweile sei die Schule auf dem richtigen Weg, mitten in St. Wendel eine moderne, kindgerechte und angesehene Bildungseinrichtung zu werden: rhythmisiert, vielfältig und individuell. Und dazu blickt die Schulleiterin weiter voraus. „Wir wollen ein Lernzentrum einrichten, denn Stillstand ist Rückschritt“, weiß sie, dass neben den Bedürfnissen der Schüler auch die von deren Eltern in den Schulalltag eingebunden werden müssen.

Die Schulleiterin positioniert sich eindeutig: „Ich bin ein Fan der Ganztagsschule. Die Schulform einer Gebundenen Ganztagsschule ermöglicht es im Vergleich zur Halbtagsschule, ganz andere Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit zu setzen“, ist sie überzeugt. Wichtig ist ihr zu wissen, wo die individuellen Neigungen der aktuell 300 Schüler liegen, die an der Gemeinschaftsschule unterrichtet werden. „Wir wollen, dass sie mit einem angepassten Stundenplan entschleunigt lernen und nicht nur betreut werden“, betont sie. Die individuelle Förderung von jedem einzelnen Schüler stehe dabei im Vordergrund, weil auch die Lehrer über die Zeit verfügen, sich mit ihm zu beschäftigen. Hausaufgaben müssen die Gemeinschaftsschüler keine mehr erledigen, dafür gibt es die Lernzeiten. „Darin werden wir niemand über- noch unterfordern. Lernen findet in der Schule statt, und dabei wollen wir die Schüler gut unterstützen, damit sie sich auch wohlfühlen“, verdeutlicht Zeyer.

Diesbezüglich treibt ein Gedanke sie immer auf Neue an: „Was können wir an der Schule tun, ohne dabei an Leistung zu verlieren?“. Beispielsweise wird in allen Klassen frühzeitig großen Wert auf die Berufsvorbereitung gelegt, ab Klasse 7 wird das Fach Arbeitslehre durch das Fach „Beruf und Wirtschaft“ ersetzt. Die digitale und mediale Bildung, so Zeyer, sei aus der Gesellschaft und schulischen Bildung nicht mehr wegzudenken. Ein Ziel der Schulleiterin ist, dass Anfang 2018 mit dem Breitbandausbau an der Gemeinschaftsschule begonnen wird. „Das wird die Schule weiterbringen“, ist sie überzeugt.

Das Gebäude inklusive der Außenanlage ist neu gestaltet worden und bietet neue Möglichkeiten für das sportliche Konzept der Schule. Durch ein vielfältiges Sportangebot sollen die Schüler durch Bewegung einen Ausgleich erfahren, Entspannung finden und Spaß haben. Auch musikalisch geht es weiter nach vorne. Zu den Bläserklassen ist nun noch eine Chorklasse hinzugekommen. Aus dem Lehrerzimmer ist der obligatorische Konferenztisch verschwunden, eine Couch und Stehtische sollen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen.

„Das motivierte Lehrerkollegium geht den eingeschlagenen Weg mit“, freut sich Schulleiterin Zeyer. Eines bleibt auch nach 50 Jahren und verschiedenen Schulreformen. Die Gemeinschaftsschule St. Wendel ist ein Stück von einem gemeinsamen Leben. Menschen arbeiten, lernen miteinander, sie entwickeln sich, knüpfen Freundschaften, machen Entdeckungen und tragen Konflikte aus.

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