Ein Marathon auch für manchen Helfer

St. Wendel. In einer der beiden Garagen im Haus der Dörrenbächers in Urweiler direkt an der Strecke duftet es nach frischem Kaffee und leckerem Kuchen. In der anderen Garage spielt "Earl Grey" Pop-Lieder. Das deutsch-englische Duo ist eine von rund 40 Bands, die den fast 3200 Läufern auf der Strecke des Globus-Marathons einheizen

St. Wendel. In einer der beiden Garagen im Haus der Dörrenbächers in Urweiler direkt an der Strecke duftet es nach frischem Kaffee und leckerem Kuchen. In der anderen Garage spielt "Earl Grey" Pop-Lieder. Das deutsch-englische Duo ist eine von rund 40 Bands, die den fast 3200 Läufern auf der Strecke des Globus-Marathons einheizen. Zudem peitschen rund 20 000 Zuschauer die Sportler nach vorne."Die Dörrenbächers sind klasse", sagt Rolph Alibone von Earl Grey in der "Kuchengarage", während sich draußen gegen 11.30 Uhr Läufer durch einen Hagelschauer kämpfen. Um neun Uhr morgens gebe es Kaffee und Kuchen, erzählt der Engländer. "Und um halb zehn bekommen wir unser Bier." Wie kamen die beiden Earl-Grey-Gitarristen zu ihrem ungewöhnlichen Auftrittsort in der Urweiler Hauptstraße? Vor drei Jahren seien die Musiker von einer Urweiler Firma versetzt worden, bei der sie während des Marathons spielen sollten, erzählt Gertrud Dörrenbächer. Sie und ihr Mann Kunibert hätten ihre Garagen ausgeräumt und dann das Duo bei sich spielen lassen.

Wie die Läufer bewältigen auch die Musiker und Helfer an der Strecke am Sonntag einen Marathon. Um acht Uhr haben sich zum Beispiel rund 20 Leute der Lauftrefffreunde Spirodon Alsweiler getroffen und die Verpflegungsstation am Ortseingang von Urweiler aufgebaut, einem von sieben Versorgungspunkten. Für die Sportler schnibbelten sie vier Kilo Bananen und fünf Kilo Melonen. "Cola, Wasser", ruft Ursula Werth um 12 Uhr immer wieder im strömenden Regen und hält den Läufern Becher hin. Zum zweiten Mal macht Werth am Versorgungsstand der Alsweiler Lauftrefffreunde mit. "Bei diesem Wetter ist es nicht so schön. Aber für die Läufer ist der Regen angenehmer", so Ursula Werth.

"Mir macht es einfach Spaß", sagt Elisa Reitenbach. Die 18-Jährige ist Mitglied der "Purple Diamonds", Cheerleader des Turnvereins St. Wendel. Von 9.30 Uhr bis zum frühen Nachmittag wedeln die Mädels in der City mit ihren Puscheln und lassen sich auch nicht von den Regenschauern die Laune vermiesen.

"Es ist jedes Mal ärgerlich, wenn Fußgänger nicht einsichtig sind und Absperrungen ignorieren", sagt Markus Tröster. Der THW-Helfer steht während des Marathons mit seinem Kollegen Marko Schirra am Verkehrskreisel der Mommstraße und soll darauf aufpassen, dass sich Läufer und Zuschauer nicht in die Quere kommen. Für die 27 Helfer des St. Wendeler THW begann die Marathonschicht um sieben Uhr morgens und dauert bis gegen 17 Uhr, weil sie auch noch beim Abbau anpacken.

"Ohne das Team der Stadt St. Wendel, die Vereine, das THW, das DRK und die Feuerwehr ist ein solches Event nicht zu stemmen", sagt Klaus Bouillon. St. Wendels Bürgermeister bezeichnet die rund 500 Helfer, die am Sonntag beim Marathon im Einsatz waren, als "wahre Helden". Mit dem Ablauf der Veranstaltung zeigt sich Bouillon "sehr zufrieden". Die Atmosphäre sei "toll" gewesen, und es habe "keine Probleme" gegeben, sagt der Verwaltungschef am frühen Sonntagnachmittag.

Zu diesem Zeitpunkt hat das Duo "Earl Grey" sein Konzert in der Urweiler Garage beendet. Wollen die Musiker im nächsten Jahr wieder beim St. Wendeler Marathon spielen? "Ja", sagt Uwe Rosar. "Aber nur bei den Dörrenbächers."

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