Die weltmeisterliche Organisation

St. Wendel. Eine Weltmeisterschaft in Deutschland. Weshalb ausgerechnet in der Mittelstadt St. Wendel? Und wieso bitte schon zum zweiten Mal? Diese Fragen werfen sich beinahe von selbst auf, wenn die Billard- Dreiband-WM 2008 in St. Wendel zur Sprache kommt.Schon im Jahr 2006 fand sie in St. Wendel statt, 2007 dann in Ecuador, 2008 war sie eigentlich an Tokio vergeben

 Eine Menge Arbeit haben Rainer Selgrath (links) und Peter Pazen vom BC St. Wendel. Foto: atb

Eine Menge Arbeit haben Rainer Selgrath (links) und Peter Pazen vom BC St. Wendel. Foto: atb

St. Wendel. Eine Weltmeisterschaft in Deutschland. Weshalb ausgerechnet in der Mittelstadt St. Wendel? Und wieso bitte schon zum zweiten Mal? Diese Fragen werfen sich beinahe von selbst auf, wenn die Billard- Dreiband-WM 2008 in St. Wendel zur Sprache kommt.Schon im Jahr 2006 fand sie in St. Wendel statt, 2007 dann in Ecuador, 2008 war sie eigentlich an Tokio vergeben. Doch nachdem die japanische Weltmetropole kurzfristig zurückzog, kam der Billard Weltverband (UMB) kurzerhand wieder auf die saarländische Kreisstadt und seinen Billardverein zu. Peter Pazen ist Vorsitzender des BC St. Wendel. Rund 130 Mitglieder hat der Verein, rund 50 davon sind aktiv. Wenn ein 43-Jähriger wie Pazen bereits seit 15 Jahren Vereinsvorsitzender ist, dann braucht es nicht mehr viele Worte zu Qualität und Engagement des Häuptlings zu verlieren. Was die vielen Indianer, die Mitglieder des BC Elversberg, jedoch seit Wochen leisten, um eine Weltmeisterschaft zu organisieren und täglich am Laufen zu halten, das sprengt den Rahmen des Gewöhnlichen. Sieben Vereinsmitglieder haben sich extra eine Woche Urlaub geholt, um ständig am Austragungsort helfen zu können. Rund 50 weitere Vereinsmitglieder sind es, die täglich mehrere Stunden investieren. "Sei es als Saalhelfer, Spielerbetreuer, beim Essensbreich, als Fahrer oder Spezialeinsatzkommando." Die Hauptorganisatoren, das "Stammteam", wie sie Pazen nennt, verbringen täglich rund 14 Stunden an der Austragungsstätte im Saalbau. Dieser ungeheuere Idealismus ist die tragende Säule des WM-Gebäudes in St. Wendel, die zweite Säule ist die Kooperation mit der und Unterstützung durch die Stadt. Bürgermeister Klaus Bouillon: "Ein fantastisches sportliches Ereignis wie diese Billard-WM ist natürlich auch knallhartes Stadtmarketing." Das Veranstaltungsbudget von 125000 Euro trägt demnach "zu großen Teilen" der Kämmerer. "Auch im Rathaus gibt es engagierte Leute, die für solche Großereignisse Überstunden und Wochenendarbeit leisten. Das ist keine Selbstverständlichkeit und darf nicht als solche gesehen werden", mahnt Bouillon als oberster Bürger der Stadt. Diese beiden Säulen sind es also, die es in dieser wechselseitigen Ergänzung offenbar in ganz Deutschland kein zweites Mal gibt. Die letzte Dreiband WM in Deutschland fand vor 16 Jahren statt, ehe sich erst 2006 und nun 2008 mit St. Wendel wieder ein zuverlässiger Austragungsort fand. Darauf sind auch die Schweizer aufmerksam geworden, die 2009 in Lausanne die nächste WM ausrichten. Organisatorin Diane Wild ist die ganze Woche in St. Wendel unterwegs, um von der Erfahrung des BC St. Wendel zu profitieren, sich "Ideen und Anregungen zu nehmen. Es sind ja meist die Details, die entscheidend sind". "Es sind ja meist die Details, die entscheidend sind."Organisatorin Diane Wild

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