Trockbetrüger Die Maschen im Überblick

Notlage: Die Betrüger geben vor Hilfe zu benötigen, um in die Wohnung ihres Opfers zu gelangen. „Ein Beispiel dafür ist die angeblich schwangere Frau, die nach einem Glas Wasser fragt“, sagt der Kommissar vom Landespolizeipräsidium. Immer wieder würden Täter auch behaupten, auf Toilette zu müssen, ein Telefon zu benötigen oder auf der Suche nach Papier und Stift zu sein.

Amtsträger: Manche Betrüger gaukeln ihren Opfern vor, in einer Mission unterwegs zu sein. Etwa als Polizist oder Gerichtsvollzieher, Handwerker oder Hausmeister, Berater einer Krankenkasse oder Versicherung, Postzusteller oder Monteur, Mitarbeiter der Elektrizitäts- oder Wasserwerke.

Besuch: Die Täter spielen eine persönliche Beziehung zu ihrem Opfer vor. Sie richten Grüße von Bekannten aus oder überbringen Unglücksnachrichten. „Davon sind ältere Menschen oft so geschockt, dass sie nicht nachhören, ob ihrem Sohn, Enkel oder Verwandten wirklich etwas zugestoßen ist. Sie wollen einfach helfen“, berichtet der Polizist.

Haustürgeschäfte: Einige Ganoven wollen, ihrem Opfer einen Vertrag unterjubeln. Etwa für einen Stromtarif, Zeitschriftenabonnement oder Staubsauger. „Die Betrüger locken mit angeblichen Schnäppchen“, heißt es in einem Ratgeber der Polizei. Ziel sei es, am Ende eine Unterschrift zu erhalten. Hin und wieder würden die Täter ihre Ware auch mitbringen, darunter Teppiche, Lederwaren und Schmuck. „Die Betrüger geben vor eine wertvolle Kette verkaufen zu wollen. Sie kassieren das Geld, übergeben ihrem Opfer jedoch nicht die zuvor gezeigte Kette, sondern billigen Schmuck“, erzählt der Kommissar.

Enkeltrick: Bei diesem Trick geben sich die Täter am Telefon als Enkel, Verwandte oder Bekannte aus. Sie bitten ihre Opfer um finanzielle Unterstützung. Stimmen diese zu, kündigen die Täter an, einen Boten vorbeizuschicken, der das Geld abholt.

Schockanrufe: Diesen Trick wenden Betrüger meist bei älteren Menschen aus den ehemaligen Sowjetstaaten an. „Sie melden sich bei ihrem Opfer und erzählen, dass ein Verwandter aus der ehemaligen Heimat einen schweren Unfall hatte und Geld benötige“, erklärt der Polizist. Manche Täter geben vor, der Verwandte würde sich in polizeilichem Gewahrsam befinden und werde erst gegen eine hohe Geldsumme aus der Haft entlassen.

Gewinnversprechen: Bei dieser Masche meldet sich ein angeblicher Anwalt. Er behauptet, sein Opfer habe viel Geld gewonnen. Bevor dieses übergeben wird, sei jedoch eine Verwaltungsgebühr zu zahlen.

Mahnungen: Angebliche Kanzleien verschicken Abmahnungen. Ihre Opfer sollen Musik oder Filme im Internet heruntergeladen haben. „Man sollte erst reagieren, wenn ein Warnbescheid eines offiziellen Gerichts vorliegt“, rät der Kommissar.

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