Die Konjunkturkrise macht selbst vor dem Wald nicht Halt

St. Wendel. Die Wirtschaftskrise macht auch vor dem Wald nicht halt. Die Nachfrage nach Bauholz ist im Laufe das vergangenen Jahres stark eingebrochen. Hingegen hat die Nachfrage nach Brennholz so stark zugenommen, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Diese Informationen stehen in den Erläuterungen zum Forstwirtschaftsplan 2009 der Stadt St. Wendel. Den Plan hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einmütig beschlossen.

 Die Buche ist eine wichtige Baumart im St. Wendeler Wald. Foto: FBG

Die Buche ist eine wichtige Baumart im St. Wendeler Wald. Foto: FBG

St. Wendel. Die Wirtschaftskrise wirkt sich auch auf den Wald aus. Die Nachfrage nach Bauholz ist im Laufe des vergangenen Jahres stark eingebrochen. Hingegen hat die Nachfrage nach Brennholz so stark zugenommen, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Diese Informationen stehen in den Erläuterungen zum Forstwirtschaftsplan 2009 der Stadt St. Wendel. Den Plan hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung im Kulturzentrum Alsfassen einstimmig beschlossen.Im vergangenen Jahr haben die Forstarbeiter im Stadtwald St. Wendel 5300 Festmeter Holz eingeschlagen. Die Preise für das Holz waren im ersten Halbjahr noch gut, heißt es in den Erläuterungen. Aber bereits im ersten Quartal 2008 sei die Nachfrage insbesondere nach Nadelschnittholz spürbar zurückgegangen. Im zweiten Halbjahr wirkte sich dies auch auf die Preise aus. Im Bericht heißt es: "Nach Aussagen örtlicher Säger ist der regionale Bauholzmarkt praktisch zum Erliegen gekommen. Die global tätigen großen Sägewerke wie in Morbach haben Bestände von Rundholz innerhalb der laufenden Verträge eingekauft, belassen das Holz aber zum größten Teil im Wald."In diesem Jahr sollen im Stadtwald 5635 Festmeter Holz geerntet werden. Wobei damit gerechnet wird, dass auch dieses Jahr für die Sägeindustrie schwierig bleiben wird. Die Nachfrage nach Brennholz ist weiter ungebrochen hoch und übersteigt im Bereich der Stadt St. Wendel das Angebot. Erfreulich für die Brennholznutzer: Der Stadtforst hat die Preise für Brennholz zum 1. Oktober 2008 auf 15 Euro für ungerücktes und 28 Euro für gerücktes Holz pro Meter gesenkt. Aus dem Brennholzverkauf rechnet die Stadt mit Einnahmen von 81 000 Euro in diesem Jahr, aus dem Verkauf von Stamm- und Industrieholz von 154 000 Euro. Die Wiederaufforstung ist auch in diesem Jahr ein Thema im Stadtwald. Die Douglasie als Nadelholzbaumart wird dabei ebenso favorisiert wie die Edelkastanie, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die Edelkastanie zum Beispiel wächst rasch, bildet wertvolles, vielseitig verwendbares Holz, ist widerstandsfähig und ökologisch wertvoll. 1500 Douglasien, 16 000 Buchen, 1400 Eschen, 800 Kirschen, 600 Bergahorn und 6200 Edelkastanien sollen 2009 im Stadtwald gepflanzt werden. Der feuchte und kühle Sommer des vergangenen Jahres hatte auch sein gutes: Die Borkenkäferplage, der viele Fichten zum Opfer gefallen sind, hat sich deutlich entspannt. vf

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