Die CDU rutscht weit unter die 50 Prozent

St. Wendel. Dem neuen saarländischen Landtag gehören fünf Politiker aus dem St. Wendeler Land an. Das haben die Wähler gestern entschieden. Für die CDU sind das Hans Ley, Karl Rauber und Hermann Scharf, für die SPD Magnus Jung und für die Linken Heike Kugler.Knapp 76 000 Menschen waren im Landkreis St. Wendel zur Wahl des neuen Landtages aufgerufen. Das waren weniger als 2004

St. Wendel. Dem neuen saarländischen Landtag gehören fünf Politiker aus dem St. Wendeler Land an. Das haben die Wähler gestern entschieden. Für die CDU sind das Hans Ley, Karl Rauber und Hermann Scharf, für die SPD Magnus Jung und für die Linken Heike Kugler.Knapp 76 000 Menschen waren im Landkreis St. Wendel zur Wahl des neuen Landtages aufgerufen. Das waren weniger als 2004. Allerdings machten dieses Mal deutlich mehr Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung stieg von 64,4 Prozent in 2004 diesmal auf 73,5 Prozent. Insgesamt gingen im Kreis St. Wendel über 55 000 Bürger zur Wahlurne. Eindeutiges Ergebnis der Wahl. Die CDU, die 2004 ihr bislang bestes Ergebnis bei Landtagswahlen eingefahren hat, hat in allen acht Kreiskommunen deutlich verloren, im Schnitt mehr als 14 Prozentpunkte. Waren die Christdemokraten am Wahlabend 2004 noch stolz darauf, außer in Nohfelden die 50 vor dem Komma zu haben, liegen diesmal die Prozentzahlen in allen Kreisgemeinden unter 50. Die Hochburgen der CDU sind zwar nach wie vor Tholey, St. Wendel und Oberthal, aber nur noch in Tholey, 47,5 Prozent, St. Wendel, 43,7 Prozent, Oberthal, 44,6 Prozent und Freisen, 40,8 Prozent, steht eine 40 vor dem Komma. Prozentpunkte verloren hat auch die SPD in allen acht Kommunen. Anders als die CDU hat sie aber in sechs Gemeinden Stimmen hinzugewonnen, was sich wegen der höheren Wahlbeteiligung nicht in positiven Prozentpunkten ausdrückt. Übrigens, mit 303 die meisten Stimmen in Nonnweiler. Stimmenverluste mussten die Sozialdemokraten in Nohfelden und vor allem in St. Wendel hinnehmen. Hier waren es 207 weniger als 2004.Die SPD erzielte mit 32,4 Prozent ihr bestes Ergebnis in Nonnweiler. Es folgen Nohfelden mit 30,8 Prozent und Marpingen mit 30,5 Prozent. Die Linken erreichten ihre beste Zahl in Namborn mit 21,4 Prozent vor Freisen mit 19 Prozent und St. Wendel mit 18,6 Prozent. Die FDP, die 2004 in allen Kreisgemeinden die Fünf-Prozent-Hürde gerissen hatte, schaffte diesen Sprung diesmal in allen. Ihr bestes Ergebnis erreichte sie in Nonnweiler mit 9,7 Prozent vor Tholey mit 9,2 Prozent und St. Wendel mit 7,4 Prozent. Die Grünen hatten auch diesmal im Landkreis St. Wendel wenige Chancen. Nur in St. Wendel liegen sie mit 5,4 Prozent über der Fünf-Prozent-Hürde. "Schmerzlich" nennt der CDU-Kreisvorsitzende Hans Ley das Ergebnis für seine Partei. Zwar hat er auch im Landkreis mit Verlusten gerechnet, das Ergebnis von 2004 sei ein Sonderfall gewesen. Aber Verluste von über 14 Prozent habe er auf keinen Fall erwartet. Wichtig für den Landkreis sei es jetzt, dass der Einfluss des Kreises in Saarbrücken möglichst groß bleibe. Das sieht auch Magnus Jung, Vorsitzender der Kreis-SPD, so. Er möchte diesen Einfluss allerdings gerne bei einer SPD-geführten Landesregierung geltend machen. Mike Martin, Kreisvorsitzender der Linken, ist froh: "Die Linke hat das Ziel erreicht, das sie sich gewünscht hat. Wir freuen uns, dass Heike Kugler im neuen Landtag ist." Der Landkreis St. Wendel gehört zum Landtagswahlkreis Neunkirchen. Auch hier ist die CDU trotz Verlusten stärkste Partei vor der SPD und den Linken geblieben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort