St. Wendel. Der Erfinder der Blindenschrift Louis Braille wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden. Deshalb hatte der Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland (BSVS) zu einer Blindenschriftlesung in die Stadt- und Kreisbibliothek im Mia-Münster-Haus in St. Wendel. Martin Lismann konnte über 70 Zuhörer. Zusammen mit dem blinden Martin Lismann las Landrat Recktenwald die Passage aus "Der kleine Prinz" ... "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar". In seinem Grußwort sagte Recktenwald dem Blinden- und Sehbehindertenverein auch weiterhin die Unterstützung des Landkreises zu und verwies auch hier noch mal auf die Aussage "Man sieht nur mit dem Herzen gut ...". Herbert Reck, Landesvorsitzender des BSVS, betonte die außerordentliche Wichtigkeit der Brailleschrift auch und gerade im Multimedia-Zeitalter, da sie vom Blinden selbst geschrieben und auch gelesen werden kann und für Bildung, Ausbildung und Integration unverzichtbar und wertvoll ist. In einem kurzen Filmbeitrag (Die Sendung mit der Maus) wurde das Sechs-Punkte-System der tastbaren Blindenschrift erklärt und von Silvia Hame erläutert. Die blinde Musiklehrerin Alexandra Klein übernahm die musikalische Umrahmung des Abends und erklärte die Notenschrift für Blinde. Die ebenfalls blinde Autorin Inge Schmitz brachte eigene Texte (Heiteres und Besinnliches) in außerordentlich ansprechender Weise zu Gehör. Stefan Thome ließ seine Finger über die Punktschriftzeilen aus Karl Zuckmeyers "die Fastnachtsbeichte" gleiten und beeindruckte die Anwesenden. Nach den Lesungen hatten die Besucher die Gelegenheit sich ausführlich - auch auf einer Ausstellung - zu informieren. Bücher in Brailleschrift konnten mit den gleichen gedruckten verglichen werden.red