Wieder weniger Menschen ohne Arbeit Der Herbst belebt den Arbeitsmarkt

St. Wendel · Der Arbeitsmarkt ist auf einem Entspannungskurs. Im September gab es im St. Wendeler Land wieder weniger Arbeitslose als noch im Monat zuvor.

 Arbeitslose in der Region St. Wendel

Arbeitslose in der Region St. Wendel

Foto: SZ/Müller, Astrid

Der Jahreszeitenwechsel scheint dem Arbeitsmarkt gut zu tun. Denn die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist gegenüber dem Vormonat um 75 gesunken. Die Agentur für Arbeit Saarland zählte im September insgesamt 1547 Arbeitslose im Landkreis St. Wendel. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,2 Prozent – und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats. Im September 2018 zählten die Agentur für Arbeit und das Jobcenter insgesamt 128 Arbeitslose weniger.

„Durch die einsetzende Herbstbelebung hat sich die Arbeitslosigkeit vor allem im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur in allen Landkreisen verringert“, freut sich Christina Arend, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Saarland. Dieser Rückgang sei in den Wochen nach den Sommerferien üblich, da die Firmen nach der Urlaubszeit wieder vermehrt Personal einstellen würden. Auch hätten junge Menschen, die nach Ausbildungsende nicht übernommen wurden, nun eine neue Beschäftigung gefunden. Andere gingen weiter zur Schule oder würden auf den Beginn ihres Studiums warten. „Die konjunkturelle Schwächephase hinterlässt jedoch am Arbeitsmarkt inzwischen deutliche Spuren. Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit stark gestiegen, gleichzeitig ist die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern zurückgegangen“, erläutert Arend weiter.

Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im September bei 828, das waren 26 weniger als im August und 148 mehr als vor einem Jahr (plus 21,8 Prozent). Bei den Jüngeren unter 25 Jahren reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 16 auf 96 im Vergleich zu August. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um vier erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 400. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel erhöht.

Auch das Jobcenter im Landkreis St. Wendel verzeichnete im aktuellen Monat einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit um minus 49 auf 719. Damit lag sie um 20 unter dem Vorjahreswert. „Jugendarbeitslosigkeit ist derzeit im Bereich der Grundsicherung nicht vorhanden“, sagt Arend. 227 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 25 erhöht. Rund ein Drittel der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im September 228. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 18,3 Prozent.

Die Unterbeschäftigung lag im Kreis St. Wendel im September mit 2380 Personen um 70 unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 65 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um weniger als ein Drittel entlastet. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch diejenigen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem Sonderstatus sind.

 Unternehmen im St. Wendeler Land haben im September 214 offene Stellen gemeldet. Das sind 35 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Unternehmen im St. Wendeler Land haben im September 214 offene Stellen gemeldet. Das sind 35 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Insgesamt haben Unternehmen im Landkreis St. Wendel der Arbeitsagentur im September 214 freie Stellen gemeldet, 112 oder 35 Prozent weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn gab es 1825 Stellenzugänge, 155 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (minus 7,8 Prozent). Aktuell stehen rund 720 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. „Die meisten Jobangebote gibt es in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel“, verrät Arend. Auch im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe und im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich sind die Beschäftigungsmöglichkeiten für Fachkräfte gut.

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