Den Ärmsten der Armen helfen

Walhausen. In der indischen Millionenstadt Kalkutta herrscht unsägliches Elend und eine Not, die zum Himmel schreit. Mensch und Tier wühlen im stinkenden Abfall und suchen nach Essbarem. "Mir kam die Idee, dagegen muss ich etwas machen", sagte der 71-jährige Pater Franklin vom Orden des heiligen Franz Xavier

 Pater Franklin widmet sein Leben notleidenden Menschen in Indien. Foto: Frank Faber

Pater Franklin widmet sein Leben notleidenden Menschen in Indien. Foto: Frank Faber

Walhausen. In der indischen Millionenstadt Kalkutta herrscht unsägliches Elend und eine Not, die zum Himmel schreit. Mensch und Tier wühlen im stinkenden Abfall und suchen nach Essbarem. "Mir kam die Idee, dagegen muss ich etwas machen", sagte der 71-jährige Pater Franklin vom Orden des heiligen Franz Xavier.Er ruhte nicht, bis seine Idee, eine warme Mahlzeit für die Armen und Hungernden in Howrah, in die Tat umgesetzt wurde. Vor knapp vier Jahren begann dort die Armenspeisung. "Für 7,50 Euro können wir monatlich einen armen Menschen ernähren", schilderte er. Die Welt sei unfair zu den Kindern der Dritten Welt, so behandele die indische Gesellschaft diese Kinder oft wie Abfall. "Viele von ihnen fallen auch Kinderhändlern zum Opfer", berichtete er von schockierenden Begebenheiten aus Bhopal. Auch dort ist mit Hilfe von Spendengeldern der Indienhilfe Obere Nahe eine Armenküche eingerichtet worden.

Seit über 40 Jahren widmet Pater Franklin sein Leben den Ärmsten der Armen. Er engagiert sich für Obdachlose, Lepra-Kranke und Waisenkinder. "Bildung gegen Armut" ist dabei sein Hauptanliegen. "Die beste und nachhaltigste Entwicklungshilfe ist die Schulbildung eines Kindes", verdeutlichte er.

"Bildung gegen Armut"

Für die Kinder, die neu in die Missionsstation aufgenommenen würden, bedeute dies das Paradies auf Erden. Sie besuchen die Prakah-Vidhyalaya-Schule, lernen lesen, schreiben und werden gefördert - die wichtigste Grundlage für eine Berufsausbildung.

"Nach der Schule haben sie sofort eine Arbeit und helfen wieder anderen, oder sie studieren an der Universität", erzählte der Pater erfreut. Es mache ihn stolz, dass die Kinder so gute Menschen sein wollten.

In seinem Vortrag informierte er über zahlreiche Selbsthilfeprojekte, wie ein Ziegenprojekt, das Anlegen von Mangobäumen oder den Brunnenbau, die den armen Menschen neue Zukunftsperspektiven eröffnen. Mit Spendengeldern konnten Waisenhäuser, Schulen und Kindergärten errichtet werden. "Es ist einfach fantastisch, was Pater Franklin leistet", lobte Arnold Meiborg, der Vorsitzende der Indienhilfe. Eine Kinderpatenschaft koste zehn Euro im Monat. "Für so wenig Geld ist die Zukunft eines Kindes gesichert", meinte Meiborg und wies auf die kommende Hilfsaktion hin. Der Hungermarsch findet am Sonntag, 27. März, um den Bostalsee statt. Ein Gottesdienst um zehn Uhr in der Eventhalle Bosaarium leitet die Veranstaltung ein; um elf Uhr startet der Hungermarsch. Insgesamt sind 6,8 Kilometer zurückzulegen. Auf halbem Weg ist eine Getränkestation eingerichtet. Endtreffpunkt ist erneut das Bosaarium, wo auf die Wanderer ein warmes Mittagessen wartet.

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