Kein Erreger im Landkreis Coronavirus lässt die St. Wendeler bislang kalt

St. Wendel · Der Erreger aus China hat noch nicht den Weg in den Landkreis gefunden, auch vor einer Ansteckung hat kaum jemand Angst.

Das Coronavirus hat sich bisher vor allem in China ausgebreitet. In Deutschland gibt es bislang nur wenige bestätigte Fälle.

Das Coronavirus hat sich bisher vor allem in China ausgebreitet. In Deutschland gibt es bislang nur wenige bestätigte Fälle.

Foto: dpa/Hans Klaus Techt

Den Landkreis St. Wendel lässt das Coronavirus bislang größtenteils kalt. „Es gibt einige Anrufe von Arztpraxen und von Bürgern, die insbesondere mit beruflich bedingten Reisen zwischen China und Deutschland zusammenhängen“, sagt Andreas Kramer, Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises St. Wendel. Bisher seien dem Gesundheitsamt aber keine Rückkehrer in den Landkreis bekannt, die sich im Risikogebiet aufgehalten hätten.

Doch worum handelt es sich bei dem Erreger eigentlich? „Das neuartige Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar, aller Wahrscheinlichkeit nach über Atemwegssekrete. Nach einer Ansteckung können bis zum Auftreten von Beschwerden bis zu 14 Tage vergehen“, erläutert Amtsarzt Kramer. „Das können lediglich leichte Erkältungssymptome wie Husten oder Schnupfen sein, insbesondere bei Älteren und oder chronisch kranken Patienten aber auch schwere Atemnot und Lungenentzündungen. Vermutlich sind die ersten Patienten Anfang Dezember 2019 auf einem Markt in der Millionenstadt Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei angesteckt worden.“

Die Gefahr für Menschen im Landkreis St. Wendel, mit dem Erreger in Berührung zu kommen, sei aktuell gering, sagt Kramer. „In ganz Deutschland sind bisher 14 laborbestätigte Fälle bekannt.“ Dass neue Fälle dazukommen, sei nicht ausgeschlossen, auch weitere einzelne Übertragungen und Infektionsketten in Deutschland seien möglich.

Das Coronavirus sei genetisch eng mit dem Sars-Virus verwandt, das 2002 und 2003 weltweit gut 8000 Erkrankungen verursacht habe, erläutert der Leiter des Gesundheitsamtes. „Bei dem neuen Erreger sind bis zum 11. Februar in China etwa 43 000 Infektionen bestätigt“, sagt Kramer weiter. Außerhalb Chinas sind seinen Angaben zufolge bislang etwas mehr als 300 Infektionen nachgewiesen worden, in Europa 43 und in Deutschland 14. „Es wird beschrieben, dass etwa zwei Prozent der Erkrankten versterben, bei Sars waren es fast zehn Prozent.“

Aktuell seien gewöhnliche Grippe-Viren von größerer Bedeutung für die Gesundheit der Bürger im Landkreis St. Wendel, betont Kramer. „Infolge von Influenza-Viren sind in den letzten Jahren in unserem Landkreis pro Jahr während einer schweren Grippewelle schätzungsweise bis zu 20 Menschen verstorben, wobei hier im Gegensatz zum Coronavirus ja eine Schutzimpfung zur Verfügung steht“, erklärt der Fachmann. Ganz allgemein könne regelmäßiges gründliches Händewaschen das Risiko einer Atemwegsinfektion vermindern. Wer an einer Grippe erkrankt ist, solle beim Husten oder Niesen Einwegtaschentücher verwenden und sich anschließend gründlich die Hände waschen.

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