Naturpark Saar-Hunsrück Broschüre informiert über Wildbienen

St Wendel · Broschüre informiert, wie Wildbienen erkannt werden können, wie wichtig sie für die Bestäubung sind, welche Lebensräume sie bevorzugen und wie sie durch Nisthilfen gezielt gefördert werden können.

 Die Blauschwarze Holzbiene, eine Wildbiene, ist im Naturpark zu finden.

Die Blauschwarze Holzbiene, eine Wildbiene, ist im Naturpark zu finden.

Foto: Dietmar Tunk

In den vielfältigen Lebensräumen des Naturparks Saar-Hunsrück leben neben der Honigbiene mehrere hundert Wildbienenarten, deren vielfältige Lebensweisen beeindruckend sind, teilt ein Naturpark-Sprecher mit. Wildbienen können sehr unterschiedlich aussehen, einige Arten sind nur so groß wie ein Traubenkern. Sehr auffällig sind die vermutlich bekanntesten Wildbienen, die Hummeln. Manche Bienen sind pelzig behaart, andere fast kahl. Einige Arten sind bunt, andere schwarz oder braun. Die meisten Wildbienen-Arten (75 Prozent) nisten im Boden. Beliebt sind Flächen mit wenig oder keinem Pflanzenbewuchs.

Widlbienen benötigen ganz spezielle Bedingungen hinsichtlich der Bodenart, Feuchte, Verdichtung und Bewuchs. Gewaschener Kies ist beispielsweise als Nistsubstrat nicht geeignet. Günstig sind Sand- und Lehmflächen, etwa unter breiten Dachvorsprüngen, die vor Regen geschützt sind. Dort graben sie einen Nestgang in die Erde hinein und legen am Ende des Gangs ihre Brutzellen an. Diese Gänge können wenige Zentimeter, aber auch bis zu einem Meter tief sein. Auch eine Pflasterung von Wegen und Plätzen mit breiten Fugen kann als Nistplatz dienen, da diese Wildbienenarten eine große Ortstreue zu ihrer Nistbehausung aufweisen. Häufige erdnistende Arten sind Sand-, Langhorn-, Seiden-, Furchen- oder auch Schmalbiene.

Die Frühlings-Seidenbiene nistet gerne in Sand. Die Efeu-Seidenbiene ist oft in Sandkästen der Kindergärten anzutreffen, die Garten-Blattschneiderbiene nutzt Blumentöpfe für ihre Behausung. Einige Bienenarten nisten in leeren Schneckengehäusen. Einige beziehen ihre selbstgenagten Nester im Mark hohler, dürrer Pflanzenstängel. Gerne werden auch vorhandene Hohlräume wie Käferfraßgänge in Totholz genutzt. Solche Arten nehmen auch die zunehmend beliebten Wildbienenhäuser an.

In der Naturpark-Broschüre „Unsere Bienenwelt“ werden gerade die Bienenarten porträtiert, die im Naturpark Saar-Hunsrück beobachtet werden können, etwa Acker- und Wiesenhummel, Rote und Gehörnte Mauerbiene, Garten-Wollbiene, die Hosenbiene, die die Pollen mit Hilfe ihrer Haarbürsten an den Hinterbeinen sammelt oder die Blauschwarze Holzbiene, die die größte der Bienenarten im Naturpark ist.

Ferner informiert die Broschüre, wie Wildbienen erkannt werden können, wie wichtig sie für die Bestäubung sind, welche Lebensräume sie bevorzugen und wie Wildbienenarten durch Nisthilfen gezielt gefördert werden können.

Gerade die Blütenpflanzen seien auf die Bestäubung durch Wildbienen angewiesen und einige Pflanzenarten können sogar nur durch bestimmte Wildbienenarten bestäubt werden. Daher würden die Wildbienen eine wichtige Schlüsselposition im Naturhaushalt einnnehmen, so der Sprecher weiter. Sie ermöglichen erst die Samen- und Fruchtentwicklung zahlreicher Obst, Gemüse und Ölpflanzen und ermöglichen die Ernte.

Wildbienen sind jedoch vielfach bedroht und brauchen Schutz. In unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft finden Bienen vielerorts nicht mehr genügend Nahrung und Nistmöglichkeiten. Es gebe jedoch viele Möglichkeiten, den eigenen Garten oder den Balkon in ein Bienenparadies zu verwandeln. Wichtig sei, die ein oder andere wilde Ecke in Form von Holzstapeln, Sandhaufen, altem Gemäuer und offener Bodenfläche zu schaffen. „Lassen sie einmal einige der Wildkräuter wie Distel oder Taubnessel im Garten stehen“, rät der Naturpark-Sprecher. „Sie werden staunen, wie viele Gäste sich darauf einfinden.“ Neben einem Nahrungsangebot können auch Wildbienenarten durch Nisthilfen gezielt gefördert werden.

Weitere Infos: Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon (0 65 03) 9 21 40, mail info@naturpark.org.

www.naturpark.org/Aktuelles/download

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