Woche Bischof löst Versprechen ein
Pfarrer darf keine Messen mehr lesen — diese Überschrift war am 23. Mai 2016 in der Saarbrücker Zeitung zu lesen. Und damit begann eine schwere Zeit für die Kirchengemeinde Freisen. Mit den Anschuldigungen gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer, Minderjährige sexuell missbraucht zu haben, und den anschließenden Anfeindungen gegen den jetzigen Pfarrer Hanno Schmitt hatten Kirchenvertreter und Bürger zu kämpfen. Seitdem, also seit nunmehr genau zwei Jahren, ist auch immer wieder eine Forderung zu hören gewesen: Bischof Stephan Ackermann solle sich in Freisen blicken lassen und Stellung beziehen. So stand am 25. Juni 2016 in der SZ: „Machtwort vom Bischof gefordert“.
Im Januar kam endlich Bewegung in die Sache: Der Pfarreienrat Freisen-Oberkirchen sowie die Ortsvorsteher von Oberkirchen und Freisen waren zu Ackermann nach Trier geladen. Die Ratsmitglieder erläuterten, dass ein tiefer Riss durch die Gemeinde gehe. Ferner sprachen sie die Situation von Pfarrer Schmitt an. Zahlreiche, zum Teil äußerst beleidigende anonyme Schreiben setzen dem Seelsorger bis zum heutigen Tag zu. Auch der Vertrauensverlust ins Bistum auf allen Seiten war Thema. Am Ende versprach der Bischof, die Pfarreiengemeinschaft zu besuchen und mit den Gläubigen eine Messe zu feiern, sich den Fragen der Menschen zu stellen. Diese Woche kam dann die Nachricht: Der Bischof löst sein Versprechen ein. Er kommt am Pfingstmontag nach Freisen. Um 9.30 Uhr hält er die Messe, anschließend redet er mit Bürgern im Kolpinghaus. Bleibt zu hoffen, dass offene Fragen beantwortet werden und die Männer und Frauen wirklich zufrieden den Saal verlassen.