Umwelt-Campus Forscher entwickeln Blauen Engel für Software

Birkenfeld · Eine Gruppe um Professor Stefan Naumann vom Umwelt-Campus in Birkenfeld hat das neue Umweltzeichen hervorgebracht.

 Eva Kern (von links) vom Umwelt-Campus  und Marina Köhn vom Umweltbundesamt  beim Chaos-Compuer-Club in Leipzig 2019.

Eva Kern (von links) vom Umwelt-Campus  und Marina Köhn vom Umweltbundesamt  beim Chaos-Compuer-Club in Leipzig 2019.

Foto: Deutschlandradio/Felix Konradi

Das erste Umweltzeichen für Software haben Forscher vom Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) entwickelt. Getauft haben sie ihn den „Blauen Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte“, wie Campus-Sprecherin Kerstin Görtz mitteilt. Im Auftrag des Umweltbundesamtes habe ein Team um Professor Stefan Naumann an Kriterien zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Computerprogrammen geforscht. „Grundidee der veröffentlichten Kriterien und der entwickelten Messmethodik war das Zusammenspiel von Hardware und Software“, erklärt Naumann. Letztere beeinflusse die Ressourcen-Effizienz aller Computer-Technologien und die Nutzungsdauer von Hardware.

„Der Computer, das Notebook und das Smartphone funktionierten nur mit Software“, erläutert Naumann. Dabei könnten Programme mit gleicher Funktion einen sehr unterschiedlichen Stromverbrauch haben, je nachdem, wie sie programmiert seien. „Ziel des entwickelten Umweltzeichens ist es, den zunehmend steigenden Energieverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnik zu reduzieren“, führt Naumann aus. Der Blaue Engel solle daher Produkte auszeichnen, die besonders sparsam mit Ressourcen umgehen, eine langfristige Hardware-Nutzung unterstützen und eine hohe Transparenz vorweisen. Er solle sowohl für Konsumenten als auch für Entwickler eine Orientierung bieten.

Software-Hersteller können das Zeichen jetzt beantragen. Ende Dezember stellte Eva Kern, die Teil des Birkenfelder Forscherteams ist, die Ergebnisse beim Chaos Communication Congress in Leipzig vor. Der Kongress, ausgerichtet vom Chaos-Computer-Club (CCC), stand unter dem Titel „Ressourcenverbrauch“. In den kommenden Wochen werden die Forscher des Umwelt-Campus ihre Ergebnisse auf weiteren Veranstaltungen vorstellen.

Der 1996 gegründete Campus ist ein Standort der Hochschule Trier. Derzeit studieren am UCB nach Angaben der Hochschule mehr als 2300 Studenten in den Bereichen Technik, Informatik, Betriebswirtschaft und Recht. Der enge Praxisbezug, die moderne Ausstattung in Lehre und Forschung, internationale Kontakte, sowie die starke Integration des Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedankens in die Bachelor- und Masterstudiengänge machen unter anderem das Besondere Standortes aus.

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