Bilanz der Abfallentsorgung

St. Wendel. Jeder St. Wendeler Bürger wirft im Durchschnitt 111 Kilogramm Müll im Jahr in die Mülltonne. Das macht insgesamt eine Jahresabfallmenge von 3006 Tonnen. Diese Zahlen stehen in der Abfallentsorgungsbilanz der Stadt, die Bürgermeister Klaus Bouillon am Mittwoch vorgestellt hat (wir berichteten)

St. Wendel. Jeder St. Wendeler Bürger wirft im Durchschnitt 111 Kilogramm Müll im Jahr in die Mülltonne. Das macht insgesamt eine Jahresabfallmenge von 3006 Tonnen. Diese Zahlen stehen in der Abfallentsorgungsbilanz der Stadt, die Bürgermeister Klaus Bouillon am Mittwoch vorgestellt hat (wir berichteten). Gegenüber dem Jahr 1999 ist die Müllmenge in der Stadt damit um 2850 Tonnen zurückgegangen. Bis 1999 fuhr der Entsorgungsverband Saar (EVS) den Abfall ab, seit 2000 übernimmt dies die Stadt in Eigenregie. Seit 2006 wird der Müll in der Stadt gewogen. Der stärkste Rückgang der Müllmenge um 35 Prozent trat laut Bouillon mit der Einführung dieser Verwiegetechnik ein.Ein wichtige Baustein in diesem Konzept ist der Wertstoff- und Entsorgungshof der Stadt, der 2006 seine Arbeit aufgenommen hat. Dort können die St. Wendeler den Abfall abgeben, der nicht in die Graue Tonne gehört. 2006 zählte der Wertstoffhof 21 471 Besucher, 2009 waren es 35 102. Zurzeit besuchen etwa 3000 Bürger im Monat den Hof. Diese bedeutet nach Angaben der Stadt eine Steigerung der Besucherzahlen seit Einführung um 63,5 Prozent, gleichzeitig seien mit insgesamt 1904 Tonnen 48 Prozent mehr Wertstoffe abgegeben worden.Kaum mehr SperrmüllabfuhrDie Sperrmüllabfuhr spielt in der Kreisstadt kaum mehr eine Rolle. Die Nachfrage ist um 90 Prozent zurückgegangen. Hauptgrund ist für den Bürgermeister, dass die Bevölkerung bis zu zwei Kubikmeter Sperrmüll auf dem Wertstoffhof kostenlos abgeben kann. Ansonsten wird auch bei der Sperrmüllabfuhr der Abfall gewogen und muss nach Gewicht bezahlt werden.Im September 2008 hat die Stadt die Blaue Tonne für Altpapier eingeführt. 6869 240-Liter-Tonnen und 170 Container mit 1,1 Kubikmeter Fassungsvermögen sind aufgestellt, 80 Prozent der Haushalte haben mittlerweile die Blaue Tonne. Das St. Wendeler Müll-Modell habe nicht dazu geführt, dass illegale Müllablagerungen zugenommen haben. Im Gegenteil. Vor 2006 habe die Stadt jährlich etwa 60 Tonnen illegalen Müll beseitigen müssen, jetzt seien es zwischen zwölf und 14 Tonnen im Jahr. Für den Bürgermeister auch eine positive Auswirkung des Wertstoffhofes.Seit St. Wendel die Müllabfuhr in Eigenregie betreibt, hätten die Bürger insgesamt 4,5 Millionen Euro weniger Gebühren zahlen müssen, als wenn die Stadt dies über den EVS getan hätte. Bis 2011 werden es laut Bouillon 6,6 Millionen Euro sein. Ökologisch und ökonomisch habe man den richtigen Weg eingeschlagen. Der Bürgermeister kündigte an, dass die Stadt bis Ende 2013 die Müllgebühren nicht erhöhen werde. Zurzeit zahlt ein Haushalt in St. Wendel für eine 120-Liter-Restmülltonne im Durchschnitt 84,48 Euro Müllgebühren. vf

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