Behinderte Menschen in die Gesellschaft integrieren

St. Wendel. Hoher Besuch bei der St. Wendeler Lebenshilfe. Hans-Joachim Fuchtel, der Parlamentarische Staatssekretär der Ministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen, war aus Berlin angereist, um sich die Arbeit mit Behinderten in den Wohnheimen vor Ort anzusehen

 Beispiel für Integration: Behinderte Menschen stellten Ende letzten Jahres in Niederlinxweiler Bilder aus. Foto: gog

Beispiel für Integration: Behinderte Menschen stellten Ende letzten Jahres in Niederlinxweiler Bilder aus. Foto: gog

St. Wendel. Hoher Besuch bei der St. Wendeler Lebenshilfe. Hans-Joachim Fuchtel, der Parlamentarische Staatssekretär der Ministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen, war aus Berlin angereist, um sich die Arbeit mit Behinderten in den Wohnheimen vor Ort anzusehen. Er sammele Eindrücke und Ideen für einen neuen Aktionsplan der Bundesregierung, der im nächsten Frühjahr dem Kabinett vorgelegt werde. "Dieser Plan wird den Weg der Behindertenpolitik in Deutschland bestimmen", sagte Fuchtel. Denn bereits seit dem 26. März 2009 seien die Inhalte der UN-Behindertenkonvention in Deutschland geltendes Recht. "Das Schlüsselwort dabei lautet Inklusion, also die Hereinnahme behinderter Menschen in die Gesellschaft", erklärte der Staatssekretär. Die Lebenshilfe in St.Wendel sei dafür ein gutes Beispiel "Was man hier findet ist bei weitem noch nicht überall Realität", so Fuchtel. Das sieht auch Hermann Scharf, Geschäftsführer der Lebenshilfe, so: "Inklusion ist bei uns kein Randthema, argumentierte er. "Seit jeher stehen bei der Lebenshilfe die Menschen im Mittelpunkt." Dies zeige sich unter anderem daran, dass sich die Wohnheime mitten in der Kernstadt befänden. "In St. Wendel nehmen die Behinderten am Leben in der Stadt teil, Sie sind immer präsent." Schon die Architektur der Gebäude mit großen Fenstern bringe dies zum Ausdruck. "Die Menschen können bei uns hereinschauen" sagte Scharf. "Durch diese Offenheit können wir Diskussionen standhalten." Fuchtel nahm sich Zeit für Gespräche mit den Heimbewohnern und Besuche in deren Zimmern. "Es ist schön zu sehen, dass es hier einen Wohnbereich für sozialen Kontakt gibt, aber auch genügend Rückzugsmöglichkeiten. So haben zum Beispiel acht von zehn Bewohnern der Kinderwohngruppe ein Einzelzimmer. Der Staatssekretär zeigte sich beeindruckt von dem St. Wendeler Konzept, das sich auch dadurch auszeichne, dass alle funktionalen Bereiche der Behindertenarbeit unter dem Dach der Lebenshilfe vereint seien. "Das gibt es nicht oft in Deutschland." Ziel sei es nun, diese Eindrücke weiter zu tragen. Fuchtel: "Solche Beispiele dokumentierter Nächstenliebe können sehr viel bewegen." vsc

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort