Beeindruckt von Selbstlosigkeit und Hingabe

St. Wendel. 20 Jahre seines Lebens verbrachte er dort, um den Menschen die Religion der Christen näher zu bringen und die Jungen zu Priestern zu erziehen. Auch errichtete er mit Hilfe der Einheimischen viele Schulen, um den Menschen dort eine Chance auf Bildung zu gewähren

St. Wendel. 20 Jahre seines Lebens verbrachte er dort, um den Menschen die Religion der Christen näher zu bringen und die Jungen zu Priestern zu erziehen. Auch errichtete er mit Hilfe der Einheimischen viele Schulen, um den Menschen dort eine Chance auf Bildung zu gewähren. Er baute Kirchen, gründete Dörfer, Gemeinden und Pfarreien und verbesserte die mangelhafte medizinische Versorgung im Land. Doch das Leben dort war nicht immer leicht und unbeschwert, wie Pater Rakers schildert. Ein besonders einprägsames Erlebnis hatte er während der Landrodung zum Bau einer neuen Schule: Von hinten griff ihn eine zwei Meter lange Königskobra an. Im letzten Moment konnten einheimische Arbeiter das Tier abwehren, indem sie es mit ihren Äxten niederstreckten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich eine sehr enge Beziehung zwischen ihm und den Menschen dort. Rakers: "Respekt ist das Wichtigste. Auch in diesen armen Ländern wollen die Menschen respektiert und geachtet werden." Dass 40 Prozent der Menschen dort nur die Landessprache Ghanas sprechen, war für ihn kein Problem. "Diese Sprache lernte ich schnell. Auch die Messen wurden in der Landessprache gehalten, lediglich gepredigt wurde in Englisch, übersetzt vom Dolmetscher." Auch der 88-jährige Pater Josef Düster berichtet von dem großen Interesse der Menschen in Brasilien an seiner Arbeit, die darin bestand, Jungen zwischen dem siebten und 15. Lebensjahr zu Priestern auszubilden. Doch er arbeitete dort nicht nur 40 Jahre als Lehrer und Erzieher, sondern hielt auch Gottesdienste als Pfarrer. "Die Sprache zu lernen, war für mich kein Problem, sie kennt keinen Dialekt", erzählt der aus Leverkusen stammende Pater, ganz im Gegensatz zu Pater Hermann Hagenmeier. Sprachengewirr in IndienDem heute 90-Jährigen fiel dies während seiner Zeit in Indien sehr schwer. "Jeder Stamm hat seine eigene Sprache. Doch die Marktsprache dient zur Verständigung aller." Seine Aufgabe war unter anderem die Krankensalbung, da es in vielen armen Gebieten Indiens keine Ärzte gibt. Bereits nach kurzer Zeit in Indien wurde er mit einem schwierigen Fall konfrontiert, bei dem er einen Mann vor dem Ersticken bewahren musste. Das ganze Dorf war versammelt und erwartete von ihm, dass er ihn durch die Krankensalbung retten würde. Geistesgegenwärtig griff er jedoch eine Feder und kitzelte den Patienten damit im Hals, woraufhin der sich übergeben musste und dadurch überlebte. Für den 82-jährigen, aus Kempten stammenden Pater Hans Lamprecht war jeder Tag seiner 53 Jahre in Brasilien etwas Einzigartiges. Ihm imponierte besonders das freundliche und temperamentvolle Wesen der Brasilianer. Auch wenn in Brasilien bereits 75 Prozent katholisch sind, stieß er doch auf großes Interesse an seiner Arbeit. Auch der 65-jährige Pater Michael Fiedel berichtet, dass die Menschen aus Neuguinea seine Botschaft sehr positiv aufnahmen und schnell Vertrauen in ihn und seine Arbeit fassten. Der in Noswendel geborene Bruder Vinzens Reiter, der 25 Jahre im Belgisch-Kongo in Afrika verbrachte, packt bei unserem Besuch sofort sein Fotoalbum aus und gerät ins Schwärmen. Er führte nebenbei handwerkliche Tätigkeiten als Maler, Schreiner oder Glaser durch. Größtenteils war er allerdings in der Krankenpflege tätig, da er in diesem Bereich qualifiziert war. In unserem Gespräch mit den Patres haben wir erfahren, welch bewundernswerte und bewegende Arbeit sie verrichtet haben. Wir waren beeindruckt von der Selbstlosigkeit und Hingabe gegenüber den fremden Menschen und den fremden Lebensarten, die die Missionare an den Tag legten. So bleibt zu hoffen, dass sich auch weiterhin Menschen aus Nächstenliebe für andere einsetzen. Lukas Dewes, Franziska Gerhard, Vanessa Ludwig, Marina Schmitt, Klasse 8a, Arnold-Janssen-Gymnasium

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