Aus der Traum

Marpingen. 40 Sekunden vor Schluss führt die TSG Mainz-Bretzenheim nicht nur mit einem Tor gegen die Gastgeberinnen von der DJK Marpingen, sie bekommen auch noch einen Siebenmeter. Als Torfrau Nina Buchholz den Strafwurf mit ihrem rechten Fuß hält, haben die Moskitos ihre allerletzte Chance. 20 Sekunden bleiben dem Tabellenzweiten, um die erste Heimniederlage der Saison zu verhindern

 Die Enttäuschung steht Christine Detzler (links) und Caroline Wegmann ins Gesicht geschrieben. Das Titelrennen ist nach der Niederlage für die Moskitos zu Ende.Foto: Horst Klos

Die Enttäuschung steht Christine Detzler (links) und Caroline Wegmann ins Gesicht geschrieben. Das Titelrennen ist nach der Niederlage für die Moskitos zu Ende.Foto: Horst Klos

Marpingen. 40 Sekunden vor Schluss führt die TSG Mainz-Bretzenheim nicht nur mit einem Tor gegen die Gastgeberinnen von der DJK Marpingen, sie bekommen auch noch einen Siebenmeter. Als Torfrau Nina Buchholz den Strafwurf mit ihrem rechten Fuß hält, haben die Moskitos ihre allerletzte Chance. 20 Sekunden bleiben dem Tabellenzweiten, um die erste Heimniederlage der Saison zu verhindern. Und um dem Tabellenführer zumindest einen Punkt abzutrotzen.Doch die Sekunden verstreichen - ohne Tor. Mit 22:23 unterliegt die DJK Marpingen vor rund 300 Zuschauern in der Marpinger Sporthalle dem neuen Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Fünf Spieltage vor Saisonende führen die Mainzerinnen mit fünf Punkten Vorsprung die Liga an. Kaum mehr jemand zweifelt daran, dass sie auch am Ende ganz vorne stehen werden.

Großer Rückstand

Alles an diesem Spiel war größer und lauter als gewöhnlich. Mehr Fans auf beiden Seiten, mehr Jubel, mehr Emotionen, mehr Kampf. Ein spannendes Spiel, bei dem die Führung häufig wechselte. "Wir hätten den einen Punkt verdient gehabt", lässt DJK-Rückraumspielerin Lisa Meier nach dem Spiel den Kopf etwas hängen. Ihr Team habe aber einige technische Fehler gemacht, vor allem aus Nervosität.

Dass sie nervös waren, war den Marpinger Moskitos besonders in der ersten Hälfte anzumerken. Pässe landeten beim Gegner, der erste Siebenmeter ging daneben, viele Würfe knallten an die Latte. Ganz anders der Gegner, der seine Chancen eiskalt nutzt. So führte Mainz in der 20. Minute bereits mit 12:5. "Wir haben uns aber nicht hängen lassen", lobt Meier ihr Team.

Dem gelang es nämlich, in nur zehn Minuten den Rückstand wieder aufzuholen. Wenige Sekunden vor der Pause erzielte Marpingen das 13:13. In der zweiten Halbzeit führten die Moskitos dann sogar lange, noch in der 50. Minute stand es 20:17 für die Gastgeber. Doch Mainz zeigte sich hartnäckig. Vier Minuten vor Schluss fiel der Ausgleich zum 21:21.

Die Teams kämpften unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Fans. Am Ende besiegelte ein verfehlter Torwurf Marpingens Niederlage. "Es hat Spaß gemacht, weil es endlich wieder spannend war", sagt Lisa Meier trotz Niederlage, außerdem sei es schön gewesen, mal wieder vor so vielen Zuschauern zu spielen.

"Dieses Spiel hatte keinen Sieger verdient", meint der Trainer der DJK, Manfred Wegmann, die Mannschaft habe heute Charakter bewiesen und nie aufgehört zu kämpfen. Besonders lobt er die Abwehrarbeit von Christine Detzler und Katharina Leib.

Zägel trifft neun Mal

Im Angriff war es vor allem Elke Zägel, die sich gegen Mainz durchsetzen konnte. Die kleinste und gleichzeitig schnellste Spielerin auf dem Platz traf mit neun Toren am häufigsten für Marpingen.

Am nächsten Samstag geht es für Marpingen weiter mit dem Derby gegen den Abstiegskandidaten, FSG Oberthal-Hirstein. Das Spiel wird um 20 Uhr in der Bliestalhalle angepfiffen.

Die Tore für Marpingen: Marina Bleimehl 2, Katharina Leib 4, Elke Zägel 9, Lisa Meier 1, Tini Klos 3, Viki Baski 3.

Am Rande

Die Handball-Frauen des Oberliga-Schlusslichts FSG Oberthal-Hirstein haben auch das Kellerduell gegen den TV Wörth verloren. Beim Vorletzten der Liga verlor die Mannschaft des Trainerduos Claudia Schikotanz/Dominik Rudolphy mit 26:29. Damit bleibt Oberthal mit 6:34 Punkten abgeschlagenes Schlusslicht, der TV Wörth als Vorletzter hat bereits acht Zähler mehr auf seinem Konto. Der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen beträgt sechs Spieltage vor Schluss sogar zwölf Punkte. red

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