Nationalparkbahn Auf der Draisine die Natur erleben
Türkismühle · Diue Hochwaldbahn scheint Vergangenheit zu sein. Nun möchte die IG Nationalparkbahn die Trasse nutzen – für den Draisinentourismus.
(red) Wende um 90 Grad: Da weder das Saarland noch der Landkreis St. Wendel an der Reaktivierung der Hochwaldbahn für einen touristischen Eisenbahnverkehr interessiert seien, schlägt die IG Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald die Nutzung der Trasse für einen Draisinenverkehr vor. Der Radweg solle dabei parallel geführt werden. Dies sei zwischen Türkismühle und Nonnweiler-Bierfeld fast auf der gesamten Trasse möglich. An den wenigen „Knackpunkten“, die bisher eine parallele Führung des Radweges neben der Bahntrasse ausschließen, könne durch den Einsatz von Draisinen auch die Bahntrasse für den Radweg genutzt werden. Dazu gebe es technische Möglichkeiten, wie spezielle Gummis für die Spurrillen. Dies würde etwa auf der Brücke über die Autobahn bei Otzenhausen, dem Viadukt in Nonnweiler und dem Bierfelder Tunnel zum Tragen kommen. Die Einrichtung eines Draisinenverkehrs auf der Hochwaldbahn ließe sich zeitnah bewerkstelligen. Durch die hierbei erzielten Einnahmen können die Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler ihre Verkehrssicherungspflicht für die Draisinenstrecke und den Radweg refinanzieren.
Es gibt rund 30 Draisinenbahnen in Deutschland, drei davon in Rheinland-Pfalz. Im Saarland gibt es derzeit keine. „Gerade die Freizeitregion um den Bostalsee kann von dieser zusätzlichen Attraktion profitieren. Gerne stehen wir als Verein IG Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald gemeinsam mit der Bürgerinitiative Bahn+Rad im Hochwald für weitere Ausführungen und Informationen zur Verfügung“, teilt Patrick Pandel von der IG mit.
Dass eine solche Nutzung für das Saarland einmalig und eine Attraktion über die Landesgrenzen hinweg sei, glaubt auch Daniel Braun, Sprecher der Bürgerinitiative Bahn+Rad im Hochwald. „Wie die Strecke weiter genutzt wird, ist für unsere Bürgerinitiative nicht entscheidend. Uns ist es primär wichtig die Strecke zu erhalten“, fasste Braun zusammen.
Die Idee, die Hochwaldstrecke für Draisinen zu nutzen, ist nicht neu. Auf dem rheinland-pfälzischen Abschnitt hat man darüber bereits vor mehr als zehn Jahren nachgedacht, ist aber letztlich davon abgekommen, da die Bahnstrecke durch ein Mittelgebirge mit entsprechenden Steigungen führt.