Kommentar zur Grundschul-Debatte in St. Wendel Von Wünschen und der Realität

Spätestens nach dem Verkehrsgutachten war klar: die Annenschule ist als Grundschulstandort ungeeignet. Das sah auch die SPD so und wollte wieder in die Bosenbach. Doch die Mehrheit präferiert das Missionshaus, wo sich völlig neue Perspektiven ergeben haben.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Ja, es gab den gemeinsamen Beschluss des St. Wendeler Stadtrats pro Annenschule und gegen das Missionshaus als künftige Heimstätte der Nikolaus-Obertreis-Schule. Unter der Prämisse, dass für die benachbarte Caritas-Akademie eine neue Heimat gefunden werden kann und der Verkehr am Standort in den Griff zu bekommen ist. Das ist nicht der Fall. Weder will die Caritas aus Alsfassen weg – was ihr gutes Recht ist –, noch gibt es für die Verkehrsproblematik eine befriedigende Lösung. Das hat der vom Stadtrat gemeinsam beauftragte Gutachter zweifelsfrei festgestellt. Damit war klar, dass die Annenschule als künftige Heimstätte der St. Wendeler Grundschule nicht taugt. Das sieht wohl auch die SPD so und hat vor gar nicht allzu langer Zeit erneut ihren ursprünglich favorisierten Neubau in der Bosenbach wieder ins Spiel gebracht. Aber die SPD stellt nun einmal nicht die Mehrheit im Rat – selbst dann nicht, wenn sie alle anderen Oppositionsparteien mit ins Boot bekäme. Das ist die Realität, auch wenn sie die Genossen frustrieren mag. Realität ist auch, dass die Steyler (noch) Eigentümer des Areals sind. Und für diese war immer nur eine Grundschule als Bildungseinrichtung auf dem Heiligen Berg vorstellbar. Es ist dem Investor nun durchaus zuzutrauen, dass er das Objekt so weiterentwickelt, dass es die Bedingungen für eine gelingende Inklusion erfüllt. Und zur Forderung der fußläufigen Erreichbarkeit: Seit der Grundschulreform ist das für den Großteil der Eltern im Land doch höchstens eine Wunschvorstellung.

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