Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt im Juni leicht entspannt

St. Wendel · Experten erwarten jedoch saisonbedingten Anstieg der Zahlen während des Sommers. Quote aktuell bei 3,4 Prozent.

   Im Baugewerbe sowie im Verarbeitenden Gewerbe meldet der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im Kreis St. Wendel offene Stellen.

Im Baugewerbe sowie im Verarbeitenden Gewerbe meldet der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im Kreis St. Wendel offene Stellen.

Foto: picture alliance / dpa/Philipp Schulze

() Im Juni waren im Kreis St. Wendel 1608 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 49 weniger als im Mai und 158 weniger als vor einem Jahr (minus 8,9 Prozent).

Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 3,4 Prozent, das waren 0,4 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

„Im Juni ist die Arbeitslosigkeit im Kreis St. Wendel in beiden Rechtskreisen leicht gesunken“, erklärt Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. „In den kommenden Wochen erwarte ich allerdings einen saisonbedingten Anstieg wie in jedem Jahr um diese Zeit vor allem durch Arbeitslosmeldungen von Jugendlichen nach der Ausbildung und durch Kündigungen zum Quartalsende“, so Haßdenteufel. „Unser Hauptaugenmerk gilt derzeit dem Ausbildungsmarkt“, betont Haßdenteufel.

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich 125 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das waren 55 weniger als vor einem Jahr. Auf der anderen Seite haben 146 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beendet, 53 weniger als im Mai und 63 weniger als im Vorjahr.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Juni um 25 auf 692 gesunken und lag um 33 unter dem Vorjahreswert. Im aktuellen Monat waren 367 Männer arbeitslos, 13 weniger als im Mai. Bei den Frauen ist die Arbeitslosigkeit um zwölf auf 325 gesunken. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren waren 73 Personen gemeldet, 20 weniger als im Mai und fünf weniger als vor einem Jahr. In der Altersgruppe ab 50 waren 335 Menschen arbeitslos, 13 weniger als im Mai.

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Kreises ist im Juni um 24 auf 916 Personen gesunken, das waren 125 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr (minus 12 Prozent). Rund 400 der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. Dies entspricht einem Anteil von 43,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit um 20 Personen. Im Juni waren 257 Ausländer arbeitslos gemeldet, 39 weniger als vor einem Jahr. Der Ausländeranteil an den Arbeitslosen betrug im Juni 28,1 Prozent.

Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juni bei 956 Personen. Das waren 3,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im Juni bei 1792 Personen (plus 3,7 Prozent zum Vorjahr). In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Im Monat Juni waren bei dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit insgesamt 829 offene Stellen gemeldet. Dies waren 28,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die meisten offenen Stellen gibt es demnach in der Zeitarbeit, im Handel, im Gastgewerbe und im Bereich der Dienstleistungen. Auch im Baugewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen werden neue  Mitarbeiter gesucht.

Im Kreis St. Wendel wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 480 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 503 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im Juni waren noch 216 Stellen unbesetzt. Auf der gegenseite waren 212 Jugendliche unversorgt.

 Arbeitslose WND

Arbeitslose WND

Foto: SZ/Michael Steffen

„Rein rechnerisch ist der Ausbildungsmarkt im Kreis St. Wendel ausgeglichen: Auf jede gemeldete Ausbildungsstelle kommt ein Bewerber“, so Haßdenteufel. „Aber nicht immer passen Bewerber und freie Ausbildungsstellen zusammen. Für die unversorgten Jugendlichen heißt es, sich zusammen mit der Berufsberatung auch nach beruflichen Alternativen umzusehen und einen Blick über die Kreisgrenzen hinaus zu werfen.

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