Aktuelle Zahlen Weniger Arbeitslose im April, aber mehr als vor einem Jahr
St. Wendel · 1586 Frauen und Männer waren im April im Landkreis St. Wendel arbeitslos gemeldet, 40 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,3 Prozent. Damit ist das St. Wendeler Land im Vergleich zu den anderen Landkreisen weiterhin jene Region mit der geringsten Arbeitslosigkeit.
Dennoch tritt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, Jürgen Haßdenteufel, mit Blick auf die Zahl im April 2018 (damals waren es 20 Arbeitslose weniger als jetzt) auf die Euphoriebremse. „Aktuell gibt es Anzeichen, die auf eine leichte Eintrübung am Arbeitsmarkt schließen lassen. Zwar bewegt sich die Arbeitskräftenachfrage weiterhin auf hohem Niveau, jedoch ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der Arbeitslosenzahl festzustellen. Hinzu kommt, dass es weniger Menschen gelingt, aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Stelle zu finden“, erläutert der Experte. Eine solide Ausbildung sei nach wie vor die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.
Haßdenteufel appelliert besonders an die Jugendlichen, die aktuell noch keinen Ausbildungsplatz in Aussicht haben: „Der Ausbildungsbeginn rückt näher, und der Ausbildungsmarkt bietet noch großes Aufnahmepotential. Ich rate denjenigen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zusage von einem Ausbildungsbetrieb haben, sich alternative Berufswünsche zu überlegen und Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen“. Im Landkreis St. Wendel wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 476 entsprechende Stellen gemeldet, zwölf weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 458 junge Menschen einen Ausbildungsplatz über die Agentur, 72 weniger als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im April waren noch 271 Stellen unbesetzt und 241 Jugendliche unversorgt.
Das Jobcenter verzeichnete im April einen Rückgang der Arbeitslosigkeit (minus 26 auf 824). Damit lag sie um 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im April 259. Gegenüber dem Vorjahr ist dies laut Agentur für Arbeit ein Rückgang um fast ein Fünftel.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im April gesunken. Unternehmen haben 203 Stellen gemeldet, fast ein Fünftel weniger als im März, jedoch ein Fünftel mehr als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 784 offene Stellen gemeldet, 2,3 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell stehen rund 788 freie Jobs zur Verfügung.
