Als die Welt "kinderseelenallein" war

St. Wendel. Wenn sich ein Löwe, eine Elefant, eine Giraffe und ein Regenwurm zusammensetzen, um gemeinsam die Zukunft aller Kinder dieser Welt zu retten, dann kann nur ein Autor die Finger im Spiel haben: Erich Kästner. Und um genau diesen, oder besser gesagt, um sein Kinderbuch "Die Konferenz der Tiere" ging es am vergangenen Freitag in der Aula des Gymnasiums Wendalinum

 Aline Meiser liest. Foto: Sick

Aline Meiser liest. Foto: Sick

St. Wendel. Wenn sich ein Löwe, eine Elefant, eine Giraffe und ein Regenwurm zusammensetzen, um gemeinsam die Zukunft aller Kinder dieser Welt zu retten, dann kann nur ein Autor die Finger im Spiel haben: Erich Kästner. Und um genau diesen, oder besser gesagt, um sein Kinderbuch "Die Konferenz der Tiere" ging es am vergangenen Freitag in der Aula des Gymnasiums Wendalinum. Aline Meiser und Stefan Kunz trugen gemeinsam die bis heute beliebte Geschichte über die größte Tierversammlung aller Zeiten in einer Mischung aus Musik und Theater vor. Dabei wurde der Text, gelesen von Meiser, durch Orgelmusik, gespielt von Kunz, unterlegt. Jedes der Tiere hatte eine eigene Melodie, die nicht nur seinem Charakter sondern auch seinem Erscheinungsbild entsprach. So konnten Kinder und Erwachsene gemeinsam die spannende Geschichte über die Konferenz der Tiere miterleben. "Es geht um die Kinder" ist das Motto des Buches. Um ihretwillen treffen sich alle Tiere der Welt und versuchen sie gemeinsam vor Kriegen, Revolutionen und Streiks zu bewahren. Der Zeitpunkt der Konferenz ist sorgfältig ausgewählt, denn zur gleichen Zeit treffen sich alle wichtigen Staatsoberhäupter, um über die Zukunft der Menschen zu beratschlagen. Als diese die Forderungen der Tiere nach Frieden einfach übergehen, werden die Tiere aktiv: Ratten vernichten alle Akten der Menschenkonferenz. Doch bald liegen neue auf den Tischen der Oberhäupter. Es muss also etwas Substanzielleres her. Und so machen sich die Motten auf, alle Uniformen zu zerstören. Doch auch das zeigt wenig Wirkung. Aber die Tiere haben einen letzten großen Plan: Als die Menschen am vierten Tag der Konferenz erwachen, sind alle Kinder verschwunden und die Welt ist "kinderseelenallein". Nur so gelingt es den Tieren, die Menschen zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages zum Wohle der Kinder zu bewegen. Er sieht vor, Grenzen zu beseitigen, sämtliche Waffen bis auf Pfeil und Bogen zu zerstören und den Kindern eine Erziehung zu teil werden zu lassen, deren erklärtes Ziel heißt: "Es gibt keine Trägheit des Herzens mehr!"Nach wie vor ist Kästners Geschichte, die unter den Eindrücken des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen entstand, aktuell und war so nicht nur für die kleinen Besucher interessant. Kindgerecht und spannend wurde "Die Konferenz der Tiere" von Aline Meiser vorgetragen und durch die Orgelmusik von Stefan Kunz zusätzlich belebt. sick

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