Als die Eiweiler mit Rinde ein wenig Geld verdienten

Eiweiler. Am morgigen Samstag, 7. Juni, wird der Staatssekretär im saarländischen Umweltministerium, Rainer Grün, die fünften Lohheckentage in der Eifelbachhecke im Nohfelder Ortsteil Eiweiler eröffnen. Sie sollen an eine Art der typischen Niederwaldbewirtschaftung auf der Gemarkung erinnern, die vor über 150 Jahren begann und lange in voller Blüte stand

Eiweiler. Am morgigen Samstag, 7. Juni, wird der Staatssekretär im saarländischen Umweltministerium, Rainer Grün, die fünften Lohheckentage in der Eifelbachhecke im Nohfelder Ortsteil Eiweiler eröffnen. Sie sollen an eine Art der typischen Niederwaldbewirtschaftung auf der Gemarkung erinnern, die vor über 150 Jahren begann und lange in voller Blüte stand. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts trug das Gewinnen von Eichenrinde, Lohe genannt, die an die Gerberei in Primstal verkauft wurde, zum Lebensunterhalt der Bauernfamilien bei. Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Lohemachen in Eiweiler zu Ende, weil ein starker Preisverfall eingesetzt hatte. Während der Lohheckentage wird vorgeführt, wie dieser Erwerbszweig früher funktionierte. Junge Eichenstämmchen werden entrindet und das so genannte Lohbett zum Trocknen der Rinde gebaut. Auch das Lohwägelchen, das keine Räder hat, kommt zum Einsatz. Für 16 Uhr wird zum Kaffeetrinken in der Lohheck eingeladen. Der erste Tag schließt mit einem gemütlichen Beisammensein und Volksliedersingen am abendlichen Lagerfeuer. Sonntags geht es um zehn Uhr in der Hecke weiter. Den Besuchern wird aber noch andere Unterhaltung geboten. Oldtimertraktoren werden vorgeführt, ein mobiles Sägewerk wird sich niederlassen und für die Kinder gibt es Ponyreiten. Die mobile Waldbauernschule hält interessante Informationen bereit. Jäger werden präparierte Wildtiere ausstellen, die auf der Gemarkung erlegt worden sind. Für Montag, 9. Juni, haben sich über 150 Grundschüler angemeldet, die einen lebendigen Natur- und Heimatkundeunterricht in der Eiweiler Lohhecke erleben wollen. Dabei wird ihnen nicht nur das Gewinnen der Lohe gezeigt. Sie werden auch Waldspaziergänge machen und das Leben in der Natur hautnah miterleben können. Lohheckentage hat es in Eiweiler bereits in den Jahren 1987, 1992, 1997 und 2002 gegeben. Sie sollen nach Auskunft von Ortsvorsteher Hans-Peter Haupenthal auch künftig stattfinden, "damit auch dieser Abschnitt der Dorfgeschichte bei den Bürgern weiterhin lebendig bleibt."

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