Abweichen der Großzehe richtig behandeln

St. Wendel. Zum einen tragen unsere Füße täglich die Last unseres Körpers "überall hin", zum anderen sollen Füße, insbesondere gepaart mit schönen Schuhen, ein attraktives Bild von uns darstellen. Trotzdem richten wir unser Augenmerk viel zu selten auf unsere Füße. Fußprobleme sind eine der häufigsten Beschwerden des Menschen, mit denen nahezu jeder von uns konfrontiert wird

St. Wendel. Zum einen tragen unsere Füße täglich die Last unseres Körpers "überall hin", zum anderen sollen Füße, insbesondere gepaart mit schönen Schuhen, ein attraktives Bild von uns darstellen. Trotzdem richten wir unser Augenmerk viel zu selten auf unsere Füße. Fußprobleme sind eine der häufigsten Beschwerden des Menschen, mit denen nahezu jeder von uns konfrontiert wird. Krankhafte Veränderungen und behandlungsbedürftige Fehlstellungen des Fußes liegen ebenfalls in hoher Anzahl vor. Aus diesem Grund hat sich die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie (Chefarzt Dr. Jörg Fleischer) im Marienkrankenhaus St. Wendel im Besonderen der Behandlung von Erkrankungen des Fußes zugewendet. Die häufigste krankhafte Veränderung im Vorfußbereich ist der Hallux valgus (Großzehenballen). Anlagebedingt, oder auch verstärkt durch falsches Schuhwerk, kommt es zu einem Abweichen der Großzehe nach außen. Die veränderte Zugrichtung der Strecksehne verstärkt ab einem gewissen Punkt diese Fehlstellung zusätzlich. Parallel hierzu weicht der 1. Mittelfußknochen nach innen ab und es bildet sich der so genannte Großzehenballen. Nicht selten ist er mit einer dicken entzündlichen Haut überzogen, die sich bis zum Geschwür verändern kann. Im Laufe der Zeit wird es dann immer schwieriger, noch passendes Schuhwerk zu finden. Elegante, meist auch hochhackige Schuhe können überhaupt nicht mehr getragen werden. Im weiteren Verlauf kann es zu Mitbeeinträchtigung anderer Zehen sowie zu Knorpelschäden im Bereich der Großzehengelenke kommen. Neben der kosmetischen Beeinträchtigung sind auch entsprechende Schmerzen in den betroffenen Zehen häufig die Folge. Die konservative Therapie ist in den meisten Fällen beim Vorliegen eines Hallux valgus nicht ausreichend, so dass die Möglichkeit einer operativen Korrektur in Anspruch genommen werden sollte. Hier stehen heute je nach Form und Schwere sowie der Ursache des Hallux valgus moderne Operationsmethoden zur Verfügung, die in der Lage sind, ein gutes funktionelles wie kosmetisches Ergebnis herbeizuführen. Die am häufigsten verwandten Methoden sind die nach Chevron, die Scarf-Osteotomie oder eine Stellungskorrektur im Mittelfußbereich, zum Abspielen nach Lapidus. Im Falle, dass das Gelenk bereits zerstört ist, wird eine Verschraubung vorgenommen, was zu sehr guten Ergebnissen führt. Die Eingriffe können ambulant oder kurzstationär durchgeführt werden. Der Zeitpunkt der Belastung hängt von der Art der Operation ab, jedoch werden Ruhigstellungsphasen und Nachbehandlungen durch moderne Operationsmethoden und Implantate maßgeblich verbessert. Im Rahmen der Reihe "Medizin verstehen - von Ärzten für Jedermann" des Marienkrankenhauses St. Wendel erläutert Chefarzt Dr. Jörg Fleischer in seinem Vortrag "Gut zu Fuß?" am 29. Juni um 18 Uhr Betroffenen und Interessierten das Krankheitsbild und zeigt die aktuellen operativen Möglichkeiten auf. red

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