110 Esel für das westafrikanische Burkina Faso

St. Wendel. Nicht Bargeld, sondern einen leibhaftigen Esel möglichst vielen bedürftigen Kleinbauern im westafrikanischen Burkina Faso zu schenken, war die erklärte Absicht der Spendenaktion des St. Wendelers Gerd Weber

St. Wendel. Nicht Bargeld, sondern einen leibhaftigen Esel möglichst vielen bedürftigen Kleinbauern im westafrikanischen Burkina Faso zu schenken, war die erklärte Absicht der Spendenaktion des St. Wendelers Gerd Weber. Angeregt hatte den Eselfreund ein Schreiben des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor in Aachen, wonach in der ehemaligen französischen Kolonie Obervolta (bis 1984) ein Esel 58 Euro kostet. Anfang April wurde der Vorsitzende der Altstadtfreunde initiativ, indem er bei Vereinsmitgliedern und Ex-Kollegen, bei Bekannten und Verwandten um Geldspenden bat. Den Grundstock schuf eine Sammlung unter seinen 50-jährigen Lehrerjubilaren, die er im April in Saarbrücken-Rodenhof traf. Sie erbrachte 580 Euro, was dem Kaufwert von zehn Eseln entspricht. Zehn weitere Esel finanzierte der Lions-Club St. Wendel und auchder Heimatverein Altstadtfreunde, der die Jubiläumsspende der Kreissparkasse St. Wendel zum 35. Geburtstag dafür weiterleitete. Aufgrund des Presseaufrufs meldeten sich 20 Einzelspender aus St. Wendel und dem Umland, von denen einer sogar drei Tiere kaufte. Acht Freunde bezahlten je zwei Esel, 56 einen und sechs einen halben. Unter den Eselspendern, je zur Hälfte Männer und Frauen, waren viele Berufstätige, aber auch viele Rentner und Pensionäre. Insgesamt kamen während gut einem Monat bisher 6400 Euro zusammen. Davon können durch Misereors Partner Inades in Burkina Faso 110 Grautiere gekauft und an bedürftige Kleinbauern verschenkt werden. Zu diesem stolzen Spendenergebnis trugen auch viele Kleinst- und Kleinspenden bei, die von St. Wendeler Bürgern bei Vereinsveranstaltungen entrichtet wurden. Die stattliche Herde von 110 Tieren übertrifft nach Zahl und Wert diejenigen der Jahre 2005 und 2006, als im Zusammenhang mit dem Krippeneselfest 4500 Euro zum Kauf von 50 Eseln in Eritrea gespendet wurden. Der neueste Rekord hat auch in Aachen beim Hauptgeschäftsführer von Misereor, Josef Sayer, Aufsehen erregt und den St. Wendelern Lob und Dank eingebracht. Auch die Berliner Botschaft von Burkina Faso sprach ihre Anerkennung namens ihrer Landsleute aus. red

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