St. Wendel — New York

St. Wendel/New York. Der Film "es geht nur langsam" von Gabi Heleen Bollinger wurde zum New York International Independent Film & Video Festival eingeladen. Heute Morgen fliegen die Regisseurin sowie ihr Kameramann Stefan Urlaß und der St. Wendeler Bildhauer Professor Leo Kornbrust, der im Film eine tragende Rolle spielt, für eine Woche nach New York

St. Wendel/New York. Der Film "es geht nur langsam" von Gabi Heleen Bollinger wurde zum New York International Independent Film & Video Festival eingeladen. Heute Morgen fliegen die Regisseurin sowie ihr Kameramann Stefan Urlaß und der St. Wendeler Bildhauer Professor Leo Kornbrust, der im Film eine tragende Rolle spielt, für eine Woche nach New York. Konkret wird der Film am kommenden Montag, 21. November, um 14 Uhr im "Quad Cinema" (34 West 13th Street, New York) gezeigt.Außerdem liegen den Saarländern weitere Einladungen vor, um das Projekt Straße des Friedens, Straße der Skulpturen in Europa auch in dem deutschen Konsulat in USA und auch im Goetheinstitut zu präsentieren. Der Vorstand der jüdischen Gemeinde New York, Leo Baeck, sprach ebenfalls eine Einladung an das Team aus.

"Eine Amerika Premiere bedeutet für den Film bestimmt sehr viel", sagt Bollinger. Und fügt hinzu: "Wir waren natürlich überrascht, als die Nachricht kam, dass wir ausgewählt worden sind - doch jetzt müssen wir auch sehen, dass wir etwas daraus machen."

Weitere Vorführungen geplant

Denn eine Vorführung habe man sehr schnell wieder vergessen. Dazu Bollinger: "Unser Bestreben ist jetzt, Anschluss-Vorführungen in den Staaten zu bekommen." Den Aufenthalt in den USA wolle sie nutzen, um den Film noch bekannter zu machen - und damit auch das "großartige Projekt" des Bildhauers Kornbrust, wie sie sagt.

Die Geschichte des Films: Er gehörte zum Kreis der Avantgardisten des Atelierhauses Bateau Lavoir. Otto Freundlich, der deutsche Maler und Bildhauer lebte und arbeitete in Paris. 1937 benutzten die Nationalsozialisten eine seiner frühen Kopfskulpturen für das Titelblatt des Katalogs zur Propagandaausstellung "entartete Kunst". Im Alter von fünfundsechzig Jahren wird er deportiert. Der Zug soll nach Polen in das Vernichtungslager Majdanek gefahren sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Otto Freundlich in Deutschland vergessen. Doch dann entdeckte der Leo Kornbrust das Vermächtnis des ermordeten Kollegen. Zwei Skulpturenstraßen wollte Freundlich bauen - von Nord nach Süd, von Ost nach West - quer durch Europa. Freundlich nannte sie "Straße der Brüderlichkeit" und "Straße der Solidarität". Kornbrust und Kollegen bauen seit vierzig Jahren eine "Straße des Friedens". Eine Hommage für Otto Freundlich, dessen Schicksal Leo Kornbrust beschäftigt. Im Film ist er auf Spurensuche, trifft Menschen, die Freundlich vor den Nazis versteckten, erfährt, wie er verraten wurde, wo sein Leben zu Ende ging. Eine verlorene Spur wird wieder entdeckt, Skulpturen entstehen auf der "Straße des Friedens". Eine nach der anderen. Langsam wächst die Idee. him

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