St. Wendel ist frei von Wandschmiererei

St. Wendel. Nur drei Anzeigen wegen illegaler Graffitis an Häuserwänden im vergangenen Jahr - die Stadt St. Wendel ist quasi frei von Wandschmierereien. Und keiner dieser drei Fälle ereignete sich in der Kernstadt, wie die Polizei auf SZ-Anfrage mitteilte. "Wir sind froh, dass wir hier keine Sprayer-Szene mehr haben", sagt Polizeioberkommissar Karl-Heinz Fischer

 Solch mit Graffiti verschmierte Wände wie auf diesem Archivbild soll es in St. Wendel nicht geben. Archivfoto: Sören Stache/dpa

Solch mit Graffiti verschmierte Wände wie auf diesem Archivbild soll es in St. Wendel nicht geben. Archivfoto: Sören Stache/dpa

St. Wendel. Nur drei Anzeigen wegen illegaler Graffitis an Häuserwänden im vergangenen Jahr - die Stadt St. Wendel ist quasi frei von Wandschmierereien. Und keiner dieser drei Fälle ereignete sich in der Kernstadt, wie die Polizei auf SZ-Anfrage mitteilte. "Wir sind froh, dass wir hier keine Sprayer-Szene mehr haben", sagt Polizeioberkommissar Karl-Heinz Fischer.Denn die Kreisstadt hat schon andere Zeiten bezüglich Graffitis erlebt. "Vor ein paar Jahren wurden Graffitis an einigen Schulen im Unterricht als Kunst behandelt", erklärt Fischer. "Ruckzuck hatten wir 250 Straftaten. Es hat fast zweieinhalb Jahre gedauert, sie alle aufzuklären." Graffitis, die unerlaubt an Häuser und andere Wände gesprüht werden, gelten nach deutschem Recht als Straftaten, als Sachbeschädigung. "Aber jeder dieser Straftäter begreift seine Graffiti als Kunst. Sie machen Fotos davon, teilen sie unter Gleichgesinnten", erzählt Fischer weiter. Und wo ein Graffiti erst auftaucht, ist das nächste nicht weit.

Die Waffe, mit der in der Kreisstadt gegen die unerwünschten Wandschmierereien gekämpft wird, ist Farbe. Wo ein Graffiti gemeldet wird, da rücken Helfer wie die Initiative Sicherer Landkreis (ISL) an und übermalen es. "Wenn Graffitis kontinuierlich entfernt werden, dann ist die Hemmschwelle sehr hoch, eine frisch gestrichene Hauswand wieder anzusprühen", sagt ISL-Vorsitzende Nadine Schön. Größere Flächen streichen die Freiwilligen der ISL selbst, bei feineren Arbeiten werden Malerfirmen beauftragt. "Das Konzept ist aufgegangen. Graffitis gibt es im Kreis fast gar nicht mehr", sagt Schön.

Die Bundestagsabgeordnete und weitere ISL-Helfer sind auch morgen am saarlandweiten Picobello-Aktionstag im Einsatz. "Wir beseitigen ein kleineres Graffiti am Bahnhof in St. Wendel und säubern ein Energis-Häuschen zwischen St. Wendel und Bliesen", sagt Nadine Schön. > Seite C 4: weitere Berichte

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