St. Wendel - Hasenhauptstadt für vier TageSonne und Markt sorgen für Kauflaune

St. Wendel. "Die Stadt ist herrlich und die Menschen sind so freundlich." Die Hobbykünstlerin Martina Fuhrmann aus Maßweiler, die zum ersten Mal einen Stand auf dem Ostermarkt hatte, sprach ganz begeistert von St. Wendel. Zum Kauf bot sie eine Menge Kissen an, die einen mit der Aufschrift "Kuscheln erlaubt", die anderen mit John-Deere-Traktorenmotiven

St. Wendel. "Die Stadt ist herrlich und die Menschen sind so freundlich." Die Hobbykünstlerin Martina Fuhrmann aus Maßweiler, die zum ersten Mal einen Stand auf dem Ostermarkt hatte, sprach ganz begeistert von St. Wendel. Zum Kauf bot sie eine Menge Kissen an, die einen mit der Aufschrift "Kuscheln erlaubt", die anderen mit John-Deere-Traktorenmotiven. Wie Martina Fuhrmann waren auch die übrigen Händler vom frühlingshaften Flair, dem herrlichen Wetter und vom Riesenbetrieb in den Marktgassen begeistert, denn sie förderten die Kauflust der etwa 50 000 Marktbummler.Eine Besucherin aus der Pfalz, die sich im Straßencafé einen Drink gönnte, strahlte über das ganze Gesicht. "Bei diesem Wetter macht das Bummeln einfach Spaß, aber eine Pause muss auch mal sein", meinte sie. Entdecken, betrachten, sich freuen, kaufen - das war das Motto vieler Besucher. Und zu entdecken gab es unwahrscheinlich viel. Zum Beispiel bei Klaus Beck aus Olpe, der seit fünf Jahren zum Ostermarkt kommt. "Ich bin gerne hier, weil die Leute meine Sachen mögen", lachte er und zeigte auf sein Kunsthandwerk im Landhausstil. Ähnlich sah es auch Petra Wilhelm aus Elm, die Ganzjahresdekorationen aus Naturmaterialien anbot: "Alles entwerfe ich selbst. Ich habe viele Stammkunden." Mit hübschen Heutieren wartete Petra Kilian aus Walhausen auf. Heuherzen mit Buchs für 7,50 Euro liefen bei ihr gut. "Bei größeren Sachen herrscht eher Kaufzurückhaltung."

Karola Klöckner aus Saal fertigt seit 15 Jahren Plüschhasen und -bären. Ihre bemalten Gänseeier mit der Aufschrift "Gruß aus St. Wendel" waren schöne Mitbringsel. Die Ostertalerin hat ihr Hobby damals als Schmerztherapie begonnen und will es auch weiter betreiben, "weil es mir sehr viel hilft". Mit ihren Keramikfiguren bereicherte Mareikje Brenner aus Leitersweiler den Ostermarkt. "Am besten laufen Gnome, Katzen, Hunde und Gartendekorationen", verriet sie.

Nicht sattsehen konnte sich Ingrid Bröder aus Saarbrücken an der Osterkrone auf dem Schlossplatz und an der Hasenwelt in den Zelten von Karl Heindl: "Das ist schon faszinierend. Man sieht, dass viel Herzblut darin steckt." Das "Lustige Hasenleben" mit seinen 20 Dekorationen war nie ohne Besucher. Während aus dem Lautsprecher die Vögel zwitscherten, betrachteten vor allem die Kinder die Hasenschneiderei, das Hasenwald-Krankenhaus, die Ostertalbahn und die im Bostalsee badenden Langohren. Die Attraktion war das Riesenrad mit den Ostereiern als Gondeln. Karl Heindl ließ die Kleinen an der Kurbel drehen. Mit dem Riesenrad bewegten sich dann auch die Flügel einer Windmühle. Gleich um die Ecke verweilten sich die Kinder im St. Wendeler Spielhaus mit Farbstiften und Bällen. Der neunjährige Fabian aus St. Wendel malte zwei Holzhasen bunt an und verriet: "Einen für die Mama, einen für die Oma, die bekommen sie aber nicht vor Ostern."

Die vielen aktiven Hoppler im Hasendorf rund um die Basilika zogen die Jungen und Mädchen magisch an. Lieder und Geschichten umrahmten die Darstellungen des Hasenwaldvereins, des Eierladens und des Hasen-Kindergartens. Die Abiturienten des Cusanus-Gymnasiums boten Schokocrossis und Trüffel an und verteilten Kostproben. "Die Einnahmen helfen mit, unsere Abifeier zu finanzieren", sagte eine Schülerin. Duftkugeln, Glaskunst, Keramik, Rosenblütensekt, Brüsseler Waffeln, Schokohasen, Ziegenkäse - auch das war der St. Wendeler Ostermarkt. Es gab wohl niemand, der nicht irgendetwas kaufte. St. Wendel. Ein Einkaufserlebnis für die ganze Familie bot St. Wendel am gestrigen Sonntag. Zum Ostermarkt öffneten die meisten Einzelhandelsgeschäfte ab 13 Uhr ihre Pforten. Viele tausend Besucher gingen auf Entdeckungsreise, informierten sich über die tollen Frühlingsangebote und kauften für Ostern, für die Erstkommunion und für die warme Jahreszeit ein. Sommerliche Kleidung und Schuhe waren besonders gefragt. Der NKD-Markt in der Luisenstraße gab 20 Prozent auf Damenbekleidung. Die Besucher der Dom-Galerie wurden am Haupteingang von einem riesengroßen Osterhasen begrüßt. Nathalie Habermann aus Rothselberg bei Kusel warb drinnen für die Produkte "Mary Kay" und verschenkte an die Kundinnen pinkfarbene Rosen. In Anjas Scherwel-Werkstatt wurde vorgeführt, was man aus Mosaiksteinen alles machen kann. Bei Buch + Papier Klein wurden die Besucher an einer Probierstation verwöhnt. Hier gab es Sekt und Brotwürfel, die in verschiedene leckere Dips getaucht werden konnten. Warteschlangen an den Kassen bildeten sich in den Globusbetrieben auf dem Tholeyerberg und auf der Fausenmühle.

"St. Wendel besitzt einfach einen individuellen Charme", stellte eine Besucherin aus Wiebelskirchen fest, die mit prallvollen Einkaufstaschen über den Schlossplatz ging. Frank Mörsdorf aus Kusel fand den Zusammenklang Ostermarkt und verkaufsoffener Sonntag großartig: "Das passt zu St. Wendel, hier bin ich immer wieder gerne." Das sommerliche Wetter bescherte den Gartencafés Hochbetrieb. Auch die Eisdielen hatten einen großen Zulauf an Leckermäulern. gtr

Hintergrund

Zitate des St. Wendeler Bürgermeisters Klaus Bouillon (CDU) zum Ostermarkt:

"50 000 Besucher, das dürfte absoluter Rekord sein."

"Unsere Werbeschiene greift. Der Einzugsbereich wird immer größer. Die meisten Marktbummler kamen von auswärts. Die Busse rollten aus Belgien, Holland, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz nach St. Wendel."

"Wir haben in diesem Jahr das Angebot verfeinert. Gegenüber dem Vorjahr gibt es viele neue Sachen."

"Manchmal glauben die Leute, dass so ein Markt ganz von alleine läuft. Wir haben dafür einen Riesenaufwand. Außerdem kostet er die Stadt 85 000 Euro. Aber es hat sich mal wieder gelohnt." gtr

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