St. Ingberter Geschäftsmann wegen Millionen-Betrugs verurteilt

Saarbrücken. Mit einem deutlichen Seitenhieb in Richtung einer Frankfurter Bank endete gestern der Strafprozess gegen den Ex-Geschäftsführer einer saarländischen Bürohandelsfirma. Der 55-jährige Kaufmann mit Doktortitel wurde wegen mehrfachen Betruges zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Saarbrücken. Mit einem deutlichen Seitenhieb in Richtung einer Frankfurter Bank endete gestern der Strafprozess gegen den Ex-Geschäftsführer einer saarländischen Bürohandelsfirma. Der 55-jährige Kaufmann mit Doktortitel wurde wegen mehrfachen Betruges zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er habe einen Geschäftspartner und besagte Bank um rund zehn Millionen Euro erleichtert, hieß es zur Begründung.Mit gefälschten Unterlagen, Bilanzen und Verträgen habe er bei der Geschäftsbank Millionenkredite erschwindelt. Dabei habe man es ihm "relativ leicht gemacht." Ein Mitarbeiter der Bank sei von dem Angeklagten geschmiert worden und habe für "eine unbürokratische Auszahlung der Gelder" gesorgt, so die Richter. Lediglich einem Zufall sei es zu verdanken, dass am Ende einem aufmerksamen Bankmitarbeiter in den Unterlagen ein Rechenfehler über 1,01 Euro auffiel, worauf die Auszahlung eines weiteren Kredites über 5,5 Millionen Euro quasi in letzter Minute gestoppt wurde. Der Betrug flog auf und der Angeklagte kam im April dieses Jahres in Untersuchungshaft.

Das Geschäftsmodell der Gruppe habe darin bestanden, Bürogeräte an die Endkunden per Leasingvertrag abzugeben. Der Angeklagte habe einfach komplette Vorgänge erfunden und die Unterlagen mit Brief und Siegel gefälscht. Der Großbank präsentierte er gefälschte Bilanzen und Kaufverträge für Bürogeräte, die er per Kredit finanzieren wollte. Er kassierte die Kreditsumme und bezahlte anschließend die Zinsen und Tilgungsraten pünktlich. Wohin das Geld geflossen sei, bleibe aber unklar. wi

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