St. Ingbert ohne rote Ingo-Busse?

St. Ingbert. Seit 2003 gibt es die knallroten Ingo-Busse in St. Ingbert, die längst auch zu einem Markenzeichen der Mittelstadt geworden sind. "Ich bin mit einer derjenigen gewesen, die den Ingo-Bus aus der Taufe gehoben haben", sagt Heinz Dabrock, Fraktionsvorsitzender der Familienpartei, der sich derzeit große Sorgen um den Ingo-Bus macht

 Damit die Fahrgäste auch künftig - wie gewohnt - in die knallroten Ingo-Busse steigen können, müssen neue Verträge her. Der aktuelle Vertrag mit der Saar-Pfalz-Bus GmbH läuft aus. Foto: Keller

Damit die Fahrgäste auch künftig - wie gewohnt - in die knallroten Ingo-Busse steigen können, müssen neue Verträge her. Der aktuelle Vertrag mit der Saar-Pfalz-Bus GmbH läuft aus. Foto: Keller

St. Ingbert. Seit 2003 gibt es die knallroten Ingo-Busse in St. Ingbert, die längst auch zu einem Markenzeichen der Mittelstadt geworden sind. "Ich bin mit einer derjenigen gewesen, die den Ingo-Bus aus der Taufe gehoben haben", sagt Heinz Dabrock, Fraktionsvorsitzender der Familienpartei, der sich derzeit große Sorgen um den Ingo-Bus macht. Er fürchtet sogar, dass die knallroten Busse für eine Weile komplett aus dem Stadtbild verschwinden könnten.Hintergrund sind die auslaufenden Verträge mit der Saar-Pfalz-Bus GmbH, die den Ingo-Bus derzeit betreibt. "Am 31. August läuft der Vertrag aus und es ist noch kein Anschlussvertrag geschlossen", so Dabrock. Der Fraktionsvorsitzende wirft der Stadtverwaltung vor, ihre Hausaufgaben nicht rechtzeitig gemacht zu haben. Denn bis Ende August müsse es eine Ausschreibung für das Betreiben der St. Ingberter Buslinie geben und der Text dafür sei noch immer nicht formuliert. Der Kreistag hat bereits einer Ausschreibung des neuen Buslinienbündels sowie einer befristeten Vergabe des Stadtbusverkehrs zugestimmt (wir berichteten). "Doch der Kreis schreibt nur offiziell aus. Für den Inhalt ist die Stadt St. Ingbert zuständig", so Dabrock. Und in Sachen Ausschreibung, die europaweit erfolgen muss, sieht der Politiker der Familien-Partei nicht nur dringenden Handlungs- sondern auch Diskussionsbedarf: Welche Qualität ist gewünscht, welche Standards sollen die Busse erfüllen. "All diese Diskussionen sind noch nicht geführt." Und die Zeit drängt.

Der neue Verkehrsvertrag könne wohl erst zum 1. Januar 2013 aufgenommen werden, so schätzt Dabrock. Eine Ausschreibung zum 1. Januar 2012 wäre zu kurzfristig. "Eine Zwischenlösung muss also her", so Dabrock. Dieser Zwischenvertrag muss innerhalb der jetzigen Vertragslaufzeit, also bis Ende August, geschlossen werden. "Es gibt nur einen Vertragspartner und der diktiert den Preis", sagt Dabrock und fürchtet, dass die Stadt sich nun in einer schlechten Verhandlungsposition befindet. "Es kommen wohl Mehrkosten auf die Stadt zu."

Auch auf die Fahrgäste? Diese Frage beantwortet Heinz Dabrock mit einem klaren Nein. Es gelten nach wie vor die SaarVV-Tarife.

Was Dabrock fürchtet, ist eine mögliche Ausdünnung des Busnetzes. "Der Busverkehr lebt von Schülern und Abonnenten", so Dabrock. "Und was passiert wohl, wenn ich dem Abonnenten sage: ,Der Bus fährt nach 20 Uhr nicht mehr'." Qualitätsverlust möchte der Fraktionsvorsitzende auf jeden Fall vermeiden. Ebenso wie das Verschwinden der knallroten Busse aus dem Stadtgebiet. Denn nach Meinung Dabrocks müssen auch neue Busse her und es brauche Zeit, bis die Busse entsprechend angefertigt werden. "Das letzte Mal wurden sechs rote Busse und zwei graue bestellt", so Dabrock. Das werde jetzt wohl wieder so sein. Die beiden grauen Busse sind außerhalb von St. Ingbert im Einsatz und werden nur gebraucht, wenn einer der roten Ingo-Busse zur Reparatur müsse. "Der Busverkehr lebt von Schülern und Abonnenten."

Heinz Dabrock, Familienpartei

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