St. Ingbert oder Sankt Ingbert?Die SZ fragt ihre Leser: Welche Schreibweise gefällt besser?

St. Ingbert. Die Einheimischen haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass es mal St. Ingbert und mal Sankt Ingbert heißt. Andernorts wird man bei der schreiberischen Vielfalt aber noch stutzig

 Die Stadtverwaltung schreibt schon seit 2009 immer Sankt Ingbert, wenn sie wie auf diesem Plakatausschnitt, um Aufmerksamkeit für die Mittelstadt wirbt. Foto: Schneider

Die Stadtverwaltung schreibt schon seit 2009 immer Sankt Ingbert, wenn sie wie auf diesem Plakatausschnitt, um Aufmerksamkeit für die Mittelstadt wirbt. Foto: Schneider

St. Ingbert. Die Einheimischen haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass es mal St. Ingbert und mal Sankt Ingbert heißt. Andernorts wird man bei der schreiberischen Vielfalt aber noch stutzig. "Ich schicke einer Freundin in Hamburg regelmäßig das Mitteilungsblatt der Stadt, um sie über das Geschehen in unserer Mittelstadt auf dem Laufenden zu halten", erzählt Karin Sinnwell aus Rohrbach. Dabei sei der Bekannten aus dem hohen Norden zuletzt vor allem aufgefallen, dass die "Rundschau" stets von Sankt Ingbert rede, obwohl man doch eigentlich nur St. Ingbert kenne. "Sie hat sich schon lustig gemacht, weil wir offenbar nicht wüssten, wie unser Stadtname geschrieben wird." Da war für die Rohrbacherin guter Rat teuer, weil ihr auf die Schnelle nichts Schlaues einfiel, weshalb eine Stadtverwaltung eine bekannte Schreibweise so einfach ändern kann.Im St. Ingberter Rathaus nimmt man derlei Verwirrung gelassen. "Die Stadt hat ihren Namen ja nie geändert", sagt Peter Gaschott, Mitarbeiter der städtischen Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Die Abkürzung St. stehe bekanntermaßen für Sankt. "Und diese Abkürzung schreiben wir jetzt auch aus", das sei das Einzige, was sich nach Angaben des Pressesprechers geändert habe.

Und zwar seit dem Jahr 2009, als die Biosphäre Bliesgau von der Unesco anerkannt worden sei, wie Gaschott erläutert. "St. Ingbert hat damals, um seine Zugehörigkeit zur Biosphäre zu unterstreichen, sein städtisches Logo geändert." Zu den bekannten "Türmen" im Logo sei der Bogen hinzugekommen, der stilistisch das Biosphärenlogo aufgreife. "Im Zuge dieser Logoumstellung wurde rathausintern diskutiert, wie wir es künftig mit der Schreibung des Stadtnamens im Logo halten. Einhellige Meinung: Wenn wir Sankt Ingbert sagen, sollten wir auch Sankt Ingbert schreiben." Folglich habe man nichts anderes getan, als eine Abkürzung auszuschreiben. Das Rathaus habe dazu niemand autorisieren müssen.

Auch wenn die Stadtverwaltung im Allgemeinen das Sankt im Stadtnamen ausschreibe, räumt sie allerdings ein, dass es auch notwendig sein könne, die Abkürzung St. zu nutzen. Zudem gibt es nach Angaben des Pressesprechers noch viele Druckwerke und ungeheuer viele weitere gestaltete Objekte in der Stadt St. Ingbert, die noch das alte Logo der Mittelstadt trügen. Dort fehle der "Biosphärenbogen" und ist auch St. Ingbert zu lesen. Für Oberbürgermeister Georg Jung ist dies kein Ärgernis, sondern eine Notwendigkeit: "Bei der Stadtverwaltung wurde und wird nichts weggeworfen oder mit großem Aufwand geändert, nur weil das alte Logo noch darauf ist." Die Logoumstellung soll den Bürger kein zusätzliches Geld kosten. Deshalb werde auch künftig das ausgeschriebene St. Ingbert und das neue Logo nur dort zum Zuge kommen, wo etwas neu gedruckt oder gestaltet wird.

Auch wenn man im St. Ingberter Rathaus die Meinung vertritt, die Stadt habe einen guten Namen, der nicht abgekürzt zu werden brauche, hat die Verwaltung laut Gaschott nicht versucht, offensiv Mitstreiter ins Boot der eigenen Schreibweise zu holen: "Schon vor zwei Jahren haben wir Geschäftsleute, die anfragten, ob sie jetzt ihren Briefkopf ändern müssten, darauf hingewiesen, dass dies allein im eigenen Ermessen liege." St. Ingbert oder Sankt St. Ingbert bleibt also eine Geschmackssache. St. Ingbert. Sprache ist stets im Wandel. Und oft entscheiden Geschmack oder Gewohnheit, welche Neuerungen sich durchsetzen. Daher wollen wir von den Lesern wissen, welcher Variante für den Namen der Mittelstadt sie den Vorzug geben. Wenn Sie der Meinung sind, es sollte auch weiterhin die traditionelle Schreibweise mit dem abgekürzten St. gelten, dann wählen Sie Tel. (06 81) 5 02 60 10. Meinen Sie hingegen, der Name der Mittelstadt soll geschrieben werden, wie er gesprochen wird, also mit Sankt, dann wählen Sie Tel. (06 81) 5 02 60 20. Die Leitungen sind vom heutigen Dienstag, 26. Juli, acht Uhr, bis einschließlich Mittwoch, 27. Juli, 16 Uhr, frei geschaltet. Jeder Anruf zählt. Welche Alternative unsere Leserinnen und Leser bevorzugen, darüber werden wir berichten. Sie können aber auch im Internet unter www.saarbruecker-zeitung.de/stadtname abstimmen. red

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