St. Ingbert bleibt "unauffällig"

St. Ingbert · Die jüngste Verkehrsunfall-Statistik der St. Ingberter Polizei ist erfreulich unauffällig. Die Zahl der Karambolagen ist leicht gesunken. Es gab im Zusammenhang mit Unfällen keine Toten zu beklagen. Dafür ist die Zahl der Verletzten höher.

 Solche Verkehrsunfälle, wie hier nahe der Autobahn-Anschlussstelle St. Ingbert-Mitte, blieben 2011 im Stadtgebiet glücklicherweise die Ausnahme. Das zeigt die jüngste Unfallstatistik. Foto: Becker&Bredel

Solche Verkehrsunfälle, wie hier nahe der Autobahn-Anschlussstelle St. Ingbert-Mitte, blieben 2011 im Stadtgebiet glücklicherweise die Ausnahme. Das zeigt die jüngste Unfallstatistik. Foto: Becker&Bredel

St. Ingbert. Mehr Verletzte im Straßenverkehr weist die jüngste Statistik der Polizeiinspektion St. Ingbert aus. Die Gesamtzahl an Unfällen ist in den vergangenen Jahren recht konstant. Mit 1324 registrierten Schadensfällen liegt sie zuletzt unter dem 2010-Ergebnis: Da zählten die Beamten nämlich 1362. Inspektionsleiter Dietmar Glandien und sein Mitarbeiter Stephan Nisius stellten jetzt das Zahlenwerk für 2011 vor. "Erfreulicher ist, dass es im Jahr 2011 keinen tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer zu beklagen gibt", sagt Nisius. Überwiegend steigen Fahrer unverletzt aus ihrem Gefährt, wenn es gekracht hat. Das war im vergangenen Jahr bei 87 Prozent der Unfälle so. In rund 13 Prozent trugen Beteiligte größere oder kleinere Blessuren davon. Die Zahl der Verunglückten hat sich dabei von 185 auf 222 deutlich erhöht. Ein Jahr zuvor war es noch genau umgekehrt. Ein genauerer Blick auf Entwicklungen wird möglich, wenn Mehrjahresvergleiche angestellt werden. Nisius: "Verglichen mit den Zahlen der letzten fünf Jahre liegen sowohl die Anzahl der Unfälle als auch die Zahl der Verunglückten 2011 unter dem Durchschnitt."Üblicherweise haben junge Leute, die noch nicht lange den Führerschein haben, ein höheres Unfallrisiko. Das hat sich nicht wesentlich verändert. Bei 270 Unfällen waren Personen zwischen 18 und 24 Jahren beteiligt. Das entspricht 20,4 Prozent. Im Vorjahr waren es 18,6 Prozent. Positiv fällt der Polizei in diesem Zusammenhang aber auf, dass in der Risikogruppe 2011 nicht einmal halb so viele Verletzte zu beklagen waren (12,6 Prozent zu 26,5 Prozent im Vorjahr). Nisius: "Daraus lässt sich vielleicht ein gestiegenes Verantwortungsbewusstsein ableiten." Die Polizei ist heute vom Kindergartenalter bis zum Jugendlichen immer wieder durch verschiedene Aktionen an jungen Menschen dran, weist auf Risiken hin und macht Verkehrserziehung. Das könnte mit ein Grund dafür sein, glauben Glandien und Nisius, dass junge Fahranfänger heute vernünftiger ins Auto steigen als vor Jahren.

Eine weitere Entwicklung macht den demographischen Wandel offenbar: Die Zahl der Senioren, die in einen Unfall verstrickt sind, wächst. 104 Unfälle nahm die Polizei im Stadtgebiet von St. Ingbert auf, bei denen einer der Beteiligten das 75. Lebensjahr überschritten hatte. Die Zahl der Kinder, die im vergangenen Jahr in einen Unfall verwickelt waren, stieg ebenfalls von neun im Vorjahr auf 15.

Die heiklen Ecken in der Stadt sind besonders die Einmündung von der Weststraße in die Saarbrücker Straße und die Einmündung der Abfahrt von der A 6 St. Ingbert-West (Richtung Saarbrücken) zur L 126, also der Verbindung zwischen Staffel und Sulzbach. Beide Bereiche tauchen im Polizeibericht als Hauptunfallstrecken auf. Immer wieder ähnliche Unfälle beobachtet die Inspektion auch in der Blieskasteler Straße zwischen Hahnackerstraße und Bergstraße sowie in der Josefstaler Straße zwischen Elversberger Straße und Am Schafweiher. Nisius: "Wir haben in diesen Bereichen 18 Unfälle registriert, bei denen am Fahrbahnrand geparkte Fahrzeuge durch Streifschäden beschädigt wurden."

Streifschäden ist dabei ein Stichwort: Nach wie vor flüchten viele Fahrer, gerade wenn sie einen kleinen Schaden verursacht haben. Dabei ist diese Zahl von 426 in 2010 auf 372 zurückgegangen. Glandien verweist außerdem auf das Entdeckungsrisiko: Die Aufklärungsquote sei von 28,7 auf 32,5 Prozent gestiegen.

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