Sportliche Reise um die Welt

St. Wendel. Weniger war in diesem Fall einfach mehr. Keine einführende Moderation, sondern eine prägnante Erkennungsmelodie und Bilder mit Sehenswürdigkeiten, aber auch zum Nachdenken anregende eingeblendete Fotos mit großen Augen notleidender Kinder, kündigten als sportliches Reiseziel ein jeweiliges Land oder einen Kontinent an

St. Wendel. Weniger war in diesem Fall einfach mehr. Keine einführende Moderation, sondern eine prägnante Erkennungsmelodie und Bilder mit Sehenswürdigkeiten, aber auch zum Nachdenken anregende eingeblendete Fotos mit großen Augen notleidender Kinder, kündigten als sportliches Reiseziel ein jeweiliges Land oder einen Kontinent an.Die jungen Akteure vom Turnverein (TV) Heusweiler starteten die sportlich-völkerverbindende Tour um den Erdball im Kinderland. Wie seilspringende Kängurus hüpften die Rope Skipperinen aus Körprich durch Australien. Die Inhaber des Guinness-Weltrekords in der Disziplin Double Durch, legten auf der Bühne ein irres Tempo vor. Gymnastik und Tanz zu eingespielten Flamenco-Klängen vereinte der TV Brebach. Anmutend und graziös baute die Turn-Talent-Schule Saarbrücken rhythmische Sportgymnastik zu einem Gänsehaut versetzendem Gesamtkunstwerk zusammen, begleitet von Edith Piafs Klassiker "Non, je ne regrette rien" .

Die Volkstanzgruppe aus Pirmasens tanzte durch einen Garten in Russland "Kalinka, Kalinka, maya". Kunstturnen, unterlegt mit brasilianischen Samba-Rhythmus, präsentierten die Turnerinnen der Turn-Talent-Schule Gerätturnen und Bundesligamannschaft des TV Eppelborn.

"Die Römer, die spinnen", meinte Asterix vor dem Angriff der bewaffneten Legionäre. Fliegend, mit akrobatischen Salti über den Barren, verteidigten die Gallier vehement ihr Dorf. In luftiger Höhe verlor dabei Idefix mehrmals seine Perücke. "Es hat richtig, richtig Spaß gemacht", jubelte Thorsten Michels nach dem grandiosen Auftritt. Als römischer Imperator hatte er die "Funky Gyms" aus Piesbach in die sportlich hochwertige Schlacht geführt.

Die Showtanzgruppe "Die Ottentaler" aus Lautzkirchen setzten auf turnerischen Klamauk. Denn das Saarland ist ein Spaß- und zudem ein Liebesland. Einfühlsam sang der Oberthaler David Bokumabi am Klavier seine Eigenkomposition "Do it again". Synchron zur balladesken Intonierung verbog sich "Schlangenmensch" Marie Burova auf und um einen kleinen Akrobatik-Tisch.

Rhythmisch trommelten die "afrikanischen" Damen des Turn- und Sportvereins Wiebelskirchen auf ihren Pezzibällen. China wurde besucht und Amerika scheint überhaupt das Land der unbegrenzten turnerischen Möglichkeiten zu sein. Mit einer mystischen Choreografie zauberte die Showtanzgruppe der Karnevalsgesellschaft Merzig das Publikum in das noch bislang unbekannte Spinnenland.

"Die Reiseführung war sehr schön. Ich fand die Show auch ohne Moderation einfach toll", meinte Irmgard Haupenthal aus Düppenweiler.

Zum Schlussreichten alle Akteure symbolisch den Erball herum. Sie demonstrierten damit, dass die universelle Sprache des Sports ein machtvolles Mittel zur Förderung von Frieden, Toleranz und Verständigung in der ganzen Welt darstellt.

War die Turngala ein Höhepunkt des Samstagprogrammes des Landesturnfestes, so waren dies am Sonntag trotz des regnerischen Wetters der Festumzug durch die Innenstadt und die Abschlussveranstaltung im Stadion. > Seiten B 1 und C 4: weitere Berichte

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