Sport stärkt das Immunsystem

Mittlerweile gibt es mehr als 200 Arten von Erkältungsviren. Diese warten nur darauf, sich zu verbreiten. Ein Nieser bietet ihnen dazu eine gute Möglichkeit. Hierbei fliegen Tausende winzige Tröpfchen mit etwa 150 Kilometern pro Stunde durch die Luft. Wer auch nur wenige davon einatmet, muss mit einer Infektion rechnen. Dr. Rainer Häge gibt Tipps zur Stärkung des Immunsystems

Mittlerweile gibt es mehr als 200 Arten von Erkältungsviren. Diese warten nur darauf, sich zu verbreiten. Ein Nieser bietet ihnen dazu eine gute Möglichkeit. Hierbei fliegen Tausende winzige Tröpfchen mit etwa 150 Kilometern pro Stunde durch die Luft. Wer auch nur wenige davon einatmet, muss mit einer Infektion rechnen. Dr. Rainer Häge gibt Tipps zur Stärkung des Immunsystems. Da ist zunächst der Sport. Bei jeder sportlichen Belastung kommt es zu einer Aktivierung des Immunsystems. Schon 20 bis 30 Minuten lockeres Training reichen aus, damit die Zahl der Abwehrzellen erheblich wächst. Doch Achtung: keine körperliche Anstrengung bei akutem Infekt! Hier gilt: Ruhe und Wärme.Frische Luft stärkt das Immunsystem. Rauchen oder andere Luftverschmutzungen unserer Umwelt sind oft die Auslöser einer chronischen Bronchitis. Regelmäßige Saunagänge sind ein weiteres Beispiel. Denn durch die eingeatmete heiße Luft werden die Schleimhäute besser durchblutet, die Sekretabsonderung läuft auf Hochtouren. Das wiederum kurbelt die Produktion körpereigener Abwehrstoffe gegen Bakterien und Viren an. Wichtig auch hier: keine Sauna bei akutem Infekt. Lachen ist die beste Medizin, heißt es doch. Und Lachen ist die wohl angenehmste Methode, sich vor einem Schnupfen zu schützen, erklärt Häge. Studien an der Stanford-Universität in Kalifornien haben gezeigt, dass herzhaftes Lachen das Immunsystem stärkt. Psyche und Immunsystem sind über komplizierte Schaltverbindungen miteinander verbunden. Wenn der Mensch unter Stress steht, werden Stoffwechselvorgänge ausgelöst, die viele Vitalstoffe verbrauchen und so das Immunsystem schwächen. Wer regelmäßige Entspannungspausen einlegt, bei viel Stress autogenes Training oder Meditationstechniken erlernt, kann dem entgegenwirken.Übergewicht reduzieren. Ein weiterer Tipp von Häge. Eine fettreiche Ernährung erhöht nämlich die Blutfettwerte und die Fettsäuren blockieren die Immunzellen. Täglich frisches Obst und Gemüse essen, wenn möglich fünf Portionen. Für Häge besonders wichtig: viel trinken. Mindestens zwei Liter täglich. Bei Flüssigkeitsmangel verdickt sich das Blut, die Abwehrzellen gelangen nicht mehr schnell genug an ihren Einsatzort. Wasser, Fruchtsäfte und ungesüßte Kräutertees halten das Blut dünnflüssig. Hat die Erkältung einen doch erwischt, dann rät Dr. Häge zu einer medikamentösen Behandlung, die eine Linderung von Husten und Auswurf sowie die Vermeidung eines erneuten Ausbruchs der Krankheit verspricht. Hierzu eignen sich pflanzliche Präparate mit Inhaltsstoffen aus Myrte, Umckaloabo, Efeu, Thymian, Echinacin, Thuja. Antibiotika kommen erst bei bakteriellen Superinfektionen infrage, die sich auf virale Infekte aufpfropfen. Bei gelblich-grünlichem Sekret aus Nase oder Bronchien ist deshalb unbedingt ärztlicher Rat einzuholen, eine Selbstmedikation könnte eher schaden als nutzen. Gefährlich sind auch Medikamente, die subjektive Krankheitssymptome unterdrücken, ohne die Ursache zu bekämpfen. So können Krankheiten verschleppt werden und zu gefährlichen Organschäden, wie zu einer Herzentzündung, führen. Lebensgefährlich ist eine "übergangene Grippe". Sie kann zu Herzmuskelentzündung führen. hth

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